Die syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete, dass ein Konvoi von 37 Tankwagen Syrien am Dienstagabend über den Grenzübergang al-Walid in der Nähe der Stadt al-Yaarubiyah verlassen habe und in Richtung irakischen Territoriums gefahren sei. Mehrere gepanzerte Fahrzeuge des US-Militärs und Militante der sogenannten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) sollen den Konvoi eskortiert haben, bis er am Grenzübergang ankam.
Die Plünderung der syrischen Ölreserven durch die USA wurde Ende Juli bekannt. In seiner Rede vor dem auswärtigen Ausschuss des US-Senats am 30. Juli bestätigte US-Außenminister Mike Pompeo zum ersten Mal, dass eine US-amerikanische Ölgesellschaft ihre Arbeit im Nordosten Syriens aufnehmen werde, das von SDF-Kämpfern kontrolliert wird.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien zeigen die USA Interesse an den Ölfeldern im Nordosten des Landes. Trotz der Ankündigung im Dezember 2018, dass sich das US-Militär aus der Region zurückziehen wolle, sagte Trump, dass eine kleine Zahl an US-Streitkräften "dort bleibt, wo es Öl gibt". Die kurdische Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens hatte bereits im August ein Ölabkommen mit den USA geschlossen. Die syrische Regierung verurteilte seinerzeit das unterzeichnete Abkommen, Syriens Öl mit Unterstützung der US-Regierung zu stehlen, aufs Schärfste.
Syriens Ölminister Bassam Tuma hatte im September erklärt, dass das sogenannte Caesar-Gesetz – ein US-Sanktionspaket gegen Syrien – mehrere importierte Lieferungen behindert habe. Er erklärte, dass die Treibstoffkrise, die sein Land hart getroffen habe, das Ergebnis "westlicher Sanktionen" sei, während Ölfelder in den östlichen Regionen unter die Kontrolle US-amerikanischer Truppen und der von den USA unterstützten syrisch-kurdischen Kämpfer gefallen seien.
Mehr zum Thema - Iranische Öltanker treffen mit Eskorte der russischen Marine in Syrien ein