Freikaufen aus dem Lockdown: Gefälschte Genehmigungen in Israel erhältlich

Israel ist das einzige Land weltweit mit einem zweiten Lockdown. Über den Nachrichtendienst Telegram kaufen sich einige Bürger ihre Freiheit zurück, indem sie falsche Arbeitserlaubnisse und Genehmigungen zum Nichttragen von Masken erwerben.

Am Freitag meldete die israelische Gesundheitsbehörde 7.690 neue Fälle von Coronavirus. Die Zahl der aktiven gemeldeten Fälle liegt bei 72.399. An dem Virus gestorben sein sollen 1.622 Menschen. Der Lockdown begann mit den Feierlichkeiten des jüdischen Neujahrsfests Hannukah. 

Auch über Telegram können sich israelische Bürger aus dem Lockdown und den Auflagen freikaufen. Eine falsche Genehmigung kostet um die 1.000 Schekel (etwa 250 Euro). Als Zahlungsart bevorzugen die Verkäufer Bitcoin. Über Telegram lassen sich Arbeits- und Ausnahmegenehmigungen für das Nichttragen von Masken erwerben. Die gefälschten Dokumente werden den Käufern zugeschickt und tragen einen offiziellen Stempel. Für einen Polizisten sehen die Dokumente authentisch aus.  

Am Donnerstag wurde der Mitarbeiter eines Callcenters festgenommen, das in Verbindung mit der Gesundheitsbehörde steht. Die Person soll gegen Bestechungsgeld Menschen von Quarantäne-Listen gestrichen haben. Am selben Tag wurde erstmalig ein Mann verhaftet, der den Quarantäne-Auflagen nicht nachkam. 

Um die Auflagen des Lockdowns zu überwachen, sind Tausende israelische Polizisten, Grenzbeamte und Freiwillige wie auch Soldaten der IDF im Einsatz. Von der israelischen Polizei hieß es: 

Im Hinblick auf den gegenwärtigen nationalen Notstand und um die gegenwärtige öffentliche Gesundheit zu erhalten und Masseninfektionen zu vermeiden, wird sich der Großteil der Polizeiaktivitäten auf intelligente Aufsicht und Durchsetzung von Vorschriften mit Schwerpunkt auf verbotenen Versammlungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und des Handels im ganzen Land.