Seit Montag ist US-Außenminister Mike Pompeo im Nahen Osten unterwegs. Er will zum einen den "bösartigen" Einfluss des Iran in der Region mit den arabischen Führungen in der Region besprechen und zum anderen weitere Beziehungen Israels zu den Nachbarländern aufbauen.
Pompeo traf sich am Mittwoch mit dem König von Bahrain Hamad bin Isa al-Chalifa. Von der US-Regierung hieß es, es sei die Bedeutung der strategischen Partnerschaft zwischen den USA und Bahrain und die Förderung des Friedens in der Region diskutiert worden. "Wir setzen uns weiterhin für Frieden und Sicherheit ein, um eine größere Einheit zwischen den Golfstaaten zu erreichen und der Bedrohung durch den Iran entgegenzuwirken", schrieb Pompeo nach dem Treffen auf Twitter.
Obwohl der König von Bahrain Israel zum Abkommen mit den Emiraten gratuliert hatte, lehnte er die US-Forderung nach der Normalisierung der Beziehungen mit Israel ab. Vor zwei Wochen hatte der König das Friedensabkommen über die Normalisierung der Beziehungen als einen "historischen Schritt des Friedens" bezeichnet.
Bahrains König teilte Pompeo mit, dass der Golfstaat einer Zweistaatenlösung verpflichtet sei. Das Königreich Bahrain bezog sich im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern auf die Arabische Friedensinitiative aus dem Jahr 2002, bei der die Normalisierung der Beziehungen zu Israel von der Gründung des palästinensischen Staates abhängig gemacht worden war. Der bahrainische König lehnte implizit den Druck Washingtons ab, dass die arabischen Länder die Beziehungen zu Israel rasch normalisieren müssen, heißt es auf Al Jazeera.
Im Grunde wiederholte Bahrain die Ansichten seines Verbündeten Saudi-Arabien, das ein Abkommen mit Israel ohne die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates bereits ausgeschlossen hatte. Es wird spekuliert, dass Bahrain den Schritt zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel aufgrund der Angst vor neuen Unruhen durch die vom Iran inspirierten Schiiten nicht wagte. Wie die meisten Golfstaaten hat Bahrain mit Israel einen gemeinsamen Feind, und zwar den Iran, und das Friedensabkommen zwischen Israel und den Emiraten war auch ein Beitrag zur Eindämmung des iranischen Einflusses in der Region.
Die Proteste in Bahrain 2011 im Zuge des Arabischen Frühlings richteten sich gegen die politische Führung im Königreich Bahrain. Viele Experten waren seinerzeit der Ansicht, dass die Unruhen in Bahrain vom Iran aus ferngesteuert gewesen seien – wie dies von einem Teil des sunnitischen Establishments und einigen arabischen Medien dargestellt wurde.
Im Gegenzug für die Annäherung der Vereinigten Arabischen Emirate setzte Israel vor zwei Wochen einer gemeinsamen Erklärung zufolge seine angekündigten Pläne zur Ausweitung der Souveränität auf das Westjordanland aus. Seit dem umstrittenen Schritt zum Friedensabkommen erhielten die Emirate keine konkrete Unterstützung von ihren arabischen Partnern am Persischen Golf, wobei Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bereits dementierte, dass das Abkommen mit den Emiraten eine Geheimklausel für Waffengeschäfte beinhaltet habe. Es wurde berichtet, dass die Vereinigten Arabischen Emirate das Friedensabkommen als Ausgleich für den Verkauf von F-35-Kampfjets unterzeichnet hätten.
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