Im Nordosten Syriens ist es zu einem Verkehrsstreit zwischen russischen und US-amerikanischen Soldaten gekommen. Nach Angaben der US-Zeitung Politicoereignete sich der Zwischenfall am Mittwoch gegen 10 Uhr Ortszeit in der Provinz al-Hasaka, als eine routinemäßige US-Sicherheitsstreife einer russischen Patrouille begegnete. Ein russisches Panzerfahrzeug rammte daraufhin einen US-Panzerwagen. Das US-Blatt berichtete von mindestens vier verletzten US-Soldaten. John Ullyot, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, bestätigte zwar teilweise die Informationen, äußerte sich aber nicht zu möglichen Verletzten unter den US-Soldaten.
Im Internet wurden Videos veröffentlicht, die den Augenblick der Kollision der Militärfahrzeuge zeigen sollen.
John Ullyot verurteilte das Vorgehen der russischen Soldaten:
Unsichere und unprofessionelle Handlungen wie diese stellen einen Verstoß gegen die Protokolle zur Vermeidung von Konflikten dar, zu denen sich die USA und Russland im Dezember 2019 verpflichtet haben.
Gleichzeitig betonte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, dass sein Land zwar keine Eskalation mit anderen Streitkräften anstrebe, die US-Armee behalte sich jedoch das Recht vor, sich gegen feindselige Aktionen zu verteidigen.
Der Zwischenfall wurde am Mittwoch zum Thema eines Telefongesprächs zwischen Waleri Gerassimow, dem Chef des Generalstabes der Streitkräfte der Russischen Föderation, und dem Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, Mark Milley. Einzelheiten des Gesprächs wurden nicht bekanntgegeben.
Das russische Verteidigungsministerium teilte in einem Statement am Donnerstag mit, dass die westliche Koalition in Syrien im Vorfeld über die Route der Patrouille der russischen Militärpolizei informiert worden sei:
Ungeachtet dessen und entgegen den existierenden Vereinbarungen versuchten die US-Armeeangehörigen, die russische Patrouille zu blockieren. Darauf ergriff die Militärpolizei der Streitkräfte der Russischen Föderation notwendige Maßnahmen, um den Zwischenfall zu vereiteln und ihre Aufgabe zu erfüllen.
Auch die russische Militärbehörde äußerte sich nicht zu möglichen Verletzten.
Die US-Streitkräfte befinden sich in Syrien entgegen dem Wunsch der Regierung in Damaskus. Sie operieren in den Provinzen Deir ez-Zor, al-Hasaka und ar-Raqqa, wo es große Erdöl- und Gasvorkommen gibt. Die syrische Regierung hat mehrmals betont, dass sich das US-Kontingent in Syrien illegal aufhalte. Das Ziel dieser Besatzung sei der Diebstahl von Erdöl.
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