Kenneth Ekman, der stellvertretende Befehlshaber der US-amerikanischen und alliierten Streitkräfte in Syrien, die unter dem Codenamen Operation Inherent Resolve agieren, hat sich bei einer Pressekonferenz am Mittwoch geweigert, die Anzahl der US-Truppen in Syrien anzugeben. Offenbar war sein Ziel, jeden Einblick in die militärischen Fähigkeiten der USA in Syrien zu verhindern.
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Die Zahlen in Syrien neigen dazu, auf spezifische Fähigkeiten hinzuweisen, wir sind vorsichtig, wie konkret wir sie gerade angesichts unseres begrenzten Fußabdrucks dort benennen", erklärte der US-Kommandeur.
Ekman wies ferner darauf hin, dass die Vereinigten Staaten versuchen würden, sicherzustellen, in Syrien eine ausreichend starke Truppe aufrechtzuerhalten, um die Ziele der USA in diesem Land durchsetzen zu können.
Der stellvertretende Kommandeur erklärte zudem, dass der Schwerpunkt der von den USA angeführten Koalition in Syrien auf der Bekämpfung der Bedrohung durch die Terrororganisation IS liege. Ekman sagte, es gebe eine restliche Präsenz von IS-Milizen in Syrien, aber die Koalition und ihre Verbündeten, die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), seien bei deren Beseitigung recht erfolgreich.
Ekman lobte ausdrücklich die SDF:
Insgesamt sind die SDF eine starke, fähige Kraft. Wir sind zu unserer Partnerschaft mit ihnen verpflichtet.
Der IS sei, so der hochrangige US-Kommandeur, dazu übergegangen, einen Partisanenkrieg zu führen, bei dem er sich in ländlichen und unwegsamen Gebieten versteckt. Die Organisation sei mittlerweile erheblich geschwächt:
Ihre Führung, ihre Finanzen, ihre Logistik, ihre Medien sind alle nur Schatten dessen, was sie früher einmal waren", so Ekman.
Die von den USA geleitete Koalition von mehr als 60 Nationen führt seit August 2014 Luftangriffe und andere Operationen gegen Stellungen des sogenannten Islamischen Staates im Irak und seit September 2014 auch in Syrien durch. Allerdings hat die Koalition in Syrien weder die Zustimmung der syrischen Regierung noch die des UN-Sicherheitsrates eingeholt. Somit sind ihre Aktionen völkerrechtlich gesehen illegal.
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