Weitere Serie von Explosionen und Stromausfällen in der Umgebung von Teheran

Erneut hat eine Serie von Explosionen die Außenbezirke der iranischen Hauptstadt Teheran sowie die Städte Garmdareh und Ghods erschüttert, berichten iranische Medien. Die Anschläge sollen unter anderem Raketendepots gegolten haben, hieß es.

Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRIB zufolge ereignete sich am frühen Freitagmorgen im Westen Teherans eine Explosion. Der saudi-arabische Sender Al-Arabiya berichtete, dass sich die Explosion in Raketendepots der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC) südwestlich von Teheran ereignet haben soll. Das offizielle Teheran hat diese Behauptung bisher weder bestätigt noch dementiert. Weitere Explosionen wurden aus den Städten Garmdareh und Quds gemeldet, so das Nachrichtenportal Mehr.

Die Explosionen vom Freitagmorgen sind nur die jüngsten in einer Reihe mysteriöser Vorfälle in Industrieanlagen, Forschungslabors, Munitionsdepots und sogar in der Nuklearforschungsanlage Natanz. Man spekuliert, diese könnten auf israelische Sabotage- oder Cyberangriffe zurückzuführen sein. Seitens der iranischen Regierung gab es bisher keine offizielle Stellungnahme. Aus Tel Aviv kamen allerdings mehrere äußerst sorgfältig formulierte Erklärungen, in denen Israels Beteiligung weder bestätigt noch dementiert wird. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz sagte am vergangenen Sonntag lapidar:

Nicht jeder Vorfall, der sich im Iran ereignet, hat notwendigerweise etwas mit uns zu tun.

Der israelische Außenminister Gabi Aschkenasi ging unterdessen deutlich weiter und erklärte:

Bei unseren Bemühungen, den Iran an der Entwicklung nuklearer Waffenkapazitäten zu hindern, ergreifen wir Maßnahmen, die besser unerwähnt bleiben.

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Der erste Vorfall der Anschlagsserie ereignete sich am 26. Juni in einem Gasbehälterpark in Partschin bei Teheran. Vier Tage später folgte eine Explosion in einer medizinischen Einrichtung, bei der 19 Menschen ums Leben kamen. Der Vorfall wurde zunächst auf defekte Sauerstofftanks zurückgeführt.

Einige Tage danach explodierte Berichten zufolge ein Gebäude der Nuklearanlage Natanz, in dem sich Zentrifugen befanden. Mehrere iranische Medien bezeichneten den Vorfall als vorsätzlichen Angriff. Man spekuliert, dass sich die Aussage des israelischen Außenministers auf dieses Ereignis bezogen haben könnte.

Am Samstag brach im Kraftwerk Zargan nahe der Stadt Ahvaz nach der Explosion eines Leistungstransformators ein Feuer aus. Noch am selben Tag wurden bei einem Riss einer Chlorleitung in der Karun Petrochemical Company südlich von Ahvaz 70 Menschen verletzt.

Mindestens zwei Menschen wurden am Montag bei einer großen Explosion in einer Fabrik in Baqershahr bei Teheran getötet, die offiziell durch "Nachlässigkeit beim Füllen von Sauerstofftanks" verursacht wurde.