Inder protestieren gegen Expansionspläne von Amazon und nennen CEO "Wirtschaftsterrorist"

Amazon will in den indischen Markt expandieren, teilte der Amazon-Chef Jeff Bezos mit und rief damit landesweite Proteste hervor. Tausende Inder, unter denen auch viele kleine Einzelhändler waren, protestierten aus Angst, ihre Lebensgrundlage zu verlieren.

Tausende gingen in Indien auf die Straße, um gegen die Entscheidung des E-Commerce-Giganten Amazon zu protestieren, in das Land zu expandieren. Kleine Ladenbesitzer befürchten, dass sie nicht in der Lage sein werden, mit den hohen Rabatten zu konkurrieren, die Amazon anderen Anbietern bietet.

Die Proteste fielen mit der Reise von Amazon-Geschäftsführer Jeff Bezos nach Indien zusammen, wo er die Pläne des Unternehmens verkündete, eine Milliarde US-Dollar in das Land zu investieren. Er erklärte, dass sein Unternehmen Geld in die "Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen" investieren will, und bezeichnete eine Allianz zwischen den USA und Indien als das "wichtigste" Bündnis des 21. Jahrhunderts.

Während Amazon behauptet, dass seine Initiative darauf abzielt, kleine Unternehmen zu stärken, bestanden die Protestierenden darauf, dass der E-Commerce-Gigant nichts getan hat, "um kleine Händler zu stärken", und fügten hinzu, dass er die Lebensgrundlage kleiner Einzelhändler zerstören werde. Praveen Khandelwal, der Generalsekretär der Vereinigung indischer Händler (Confederation of All India Traders – CAIT), erklärte:

[Online-Firmen] schwelgen in Verdrängungspreisen und hohen Rabatten, die aufgrund des Geschäftsdesigns der Firmen mit dicken Brieftaschen traditionellen Unternehmen großen Schaden angerichtet haben.

Nach Angaben der CAIT wurden in bis zu 300 Städten im ganzen Land Proteste abgehalten, bei denen die Demonstranten Plakate mit der Aufschrift "Jeff Bezos Go Back" trugen. Der nationale Sekretär der CAIT Sumit Agarwal bezeichnete Bezos und Amazon als "ausländische Wirtschaftsterroristen und Eindringlinge".

Am Montag eröffnete die indische Kartellbehörde eine Untersuchung der Geschäftspraktiken von Amazon und dessen indischen Konkurrenten Flipkart, der dem US-Konzern Walmart gehört. Die Aufsichtsbehörde untersucht die Vorwürfe hoher Rabatte und der bevorzugten Behandlung einiger Verkäufer auf ihren Plattformen. Amazon teilte in einer Erklärung mit, man vertraue darauf, Vorschriften eingehalten zu haben, und begrüßte die Gelegenheit, auf die gegen das Unternehmen erhobenen Vorwürfe einzugehen.

Mehr zum Thema - Indien könnte bis 2030 wachstumsstärkster Energiemarkt werden