Geisterschiff mit mehreren kopflosen Leichen an japanischer Küste angespült

Ein vermutlich aus Nordkorea stammendes "Geisterschiff" ist vergangene Woche an der japanischen Küste gestrandet. Laut der Polizei seien sieben Leichen entdeckt worden. Die Todesursache ist nach wie vor unbekannt.

Am vergangenen Samstagmorgen fand die Durchsuchung eines "Geisterschiffes" durch japanische Polizeibehörden statt. Das Holzboot wurde an die Küste der im Nordwesten befindlichen Insel Sado des Landes angespült. Der Sprecher der örtlichen Polizei gab bekannt, dass die Überreste von sieben Menschen gefunden wurden, die verwest und teilweise bereits skelettiert waren. Zwei der sieben Besatzungsmitglieder seien ohne Kopf aufgefunden worden. Von zwei weiteren konnten lediglich die Köpfe ausgemacht werden.

An der Außenseite des Bootes wurden koreanische Schriftzeichen entdeckt. Die Polizei vermutet, dass es sich um ein nordkoreanisches Fischerboot handelt, das – angesichts des fortgeschrittenen Verwesungsgrades der Leichen – bereits seit längerer Zeit auf dem Meer unterwegs gewesen sein muss. Die Todesursachen konnten bislang noch nicht ermittelt werden.

Aus Nordkorea stammende Fischerboote werden schon seit Jahren öfter an die Küste Japans gespült. Da sich die Boote meist in einem sehr maroden Zustand befänden, seien nordkoreanische Fischer – besonders in den Wintermonaten – den saisonal starken Winden und Stürmen offenbar schutzlos ausgeliefert. Aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und wenig ertragreicher Fischfanggründe dränge Pjöngjang immer mehr Fischer dazu, kilometerweit vom heimischen Festland nach größeren Fängen zu fischen.

Die japanische Regierung legte vor kurzem offiziell Protest bei Nordkorea ein, nachdem ein nordkoreanisches Fischerboot mit rund 60 Seeleuten an Bord im vergangenen Oktober nahe der japanischen Küste kenterte. Dieses Fischerboot habe illegal Japans Wirtschaftszone befahren und sei nach dem Zusammenstoß mit einem japanischen Patrouillenboot gesunken.