Unter dem indischen Präsidenten Narendra Modi wachsen die Spannungen zwischen den beiden Atommächten Pakistan und Indien. Modi hatte den Sonderstatus der umkämpften Region Kaschmir aufgekündigt. Die pakistanische Führung sieht hierin den Versuch einer langfristigen ethnischen Säuberung des mehrheitlich von Muslimen bewohnten Gebiets.
Nun soll Pakistan auch für die extrem hohe Feinstaubbelastung der Millionenmetropole Delhi verantwortlich sein. Diese ist mit 900 Mikrogramm pro Kubikmeter so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Die Behauptung stammt vom Funktionär der rechtskonservativen Partei BJP, Vineet Agarwal Sharda:
Es besteht die Möglichkeit, dass giftiges Gas durch irgendein Nachbarland freigesetzt wurde, das Angst vor uns hat.
In Neu-Delhi wurde ein partielles Fahrverbot initiiert. Autos mit geraden und ungeraden Nummernschildern wechseln sich Tag für Tag ab. So will man in der Metropole eine Linderung des Umweltproblems erreichen. Schulen wurden zunächst geschlossen, und viele Bauvorhaben wurden unterbrochen. Die Luftverschmutzung erstreckt sich über den gesamten Norden Indiens, und Schuld haben womöglich auch Bauern, die Felder abbrennen, um eine neue Aussaat vorzubereiten.
Sharda kritisierte dagegen Regierungsvertreter, die die Luftverschmutzung auf Fabriken und Landwirtschaft zurückführen. Die Bauern seien schließlich das Rückgrat Indiens. Die Bauern und die Industrie sollten nicht beschuldigt werden. Indien solle ernsthaft in Betracht ziehen, ob nicht Pakistan dahinter stecke. Dabei betonte er, im Gegensatz zu Pakistan habe Indien niemals einen Krieg verloren.
Pakistanischer Minister droht mit Krieg
Der pakistanische Minister für Kaschmir-Angelegenheiten, Ali Amin Gandapur, warnte vor einem Krieg in Kaschmir:
Wenn die Spannungen mit Indien im Bezug auf Kaschmir eskalieren, wird Pakistan gezwungen sein, in den Krieg zu ziehen.
An jedes Land, das sich in dem Konflikt auf die Seite Indiens schlägt, richtete er eine Drohung:
Wenn eine Rakete (von Pakistan aus) nach Indien abgefeuert wird, geht die nächste an dessen Unterstützer. (...) Diejenigen, die sich im Bezug auf die Kaschmir-Sache auf die Seite Indiens stellen, müssen mit Konsequenzen rechnen.
Selbst ein muslimisches Land würde davon nicht verschont.
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