IS-Angriff auf Grenzstation in Tadschikistan löste schweres Gefecht aus

IS-Kämpfer aus Afghanistan versuchten im Schutz der Dunkelheit, die Feierlichkeiten in Tadschikistan anlässlich des Verfassungstages mit einem Angriff zu stören. Sie griffen ein Quartier der Grenzschutzeinheit "Sultanabad" an. Im darauffolgenden Gefecht wurden 17 Menschen getötet.

Nach Angaben des tadschikischen Innenministeriums haben zwanzig IS-Kämpfer die durchlässige grüne Grenze zwischen Afghanistan und Tadschikistan überquert und schlugen in der Nacht von Montag auf Dienstag um 3.23 Uhr zu. Das Ziel war die entlegene Grenzstation Nr. 4 "Ishkobod" der Grenzschutzeinheit "Sultanabad" in der Nähe von Rudaki, rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Duschanbe entfernt. 

Das Überraschungsmoment der Angreifer sorgte dafür, dass sie sich Zugang zum Quartier verschaffen und sogar fünf Waffen in Besitz nehmen konnten. Allerdings zeigten sich die Beamten gut ausgebildet und hielten die Stellung. Die IS-Kämpfer konnten beim anschließenden Gefecht eingezingelt werden, 15 mussten am Ende den Angriff mit ihrem Tod bezahlen. Fünf Kämpfer wurden festgenommen. Außerdem starben ein tadschikischer Grenzschutzsoldat und ein Mitglied des Sicherheitsdienstes des Innenministeriums im Gefecht.

Die Regierung in Duschanbe stuft die poröse Grenze mit Afghanistan als größte Bedrohung für das zentralasiatische Land ein und warnt seit geraumer Zeit vor der Möglichkeit eines Angriffs von Gruppierungen, die aus dem Nachbarland nach Tadschikistan kommen. Der letzte größere Anschlag erfolgte im Juli 2018, als eine Gruppe von jungen IS-Mitgliedern mit einem Auto in eine Gruppe von ausländischen Touristen fuhr und dabei vier Menschen tötete.  

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