Das südkoreanische Militär sprach zunächst von mindestens einer Rakete, die etwa 450 Kilometer weit geflogen sei. Das Präsidialamt in Seoul teilte mit, Nordkorea könnte eine ballistische Rakete von einem U-Boot abgefeuert haben. Japans Ministerpräsident Shinzō Abe warf Nordkorea vor, mit dem Test gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen zu haben. Tokio protestiere gegen den Test, sagte Abe vor Journalisten.
Tests mit ballistischen Raketen jeglicher Reichweite sind Nordkorea, das auch schon mehrfach Atombomben getestet hat, durch UN-Resolutionen untersagt. Derartige Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf tragen können. Nordkorea hatte in den vergangenen Monaten mehrere Raketentests unternommen.
Der neue Raketentest erfolgte nur wenige Tage vor geplanten Gesprächen Nordkoreas mit den USA. Beide Länder hätten vereinbart, an diesem Samstag mit Gesprächen zu beginnen, hatte Nordkoreas Erste Vizeaußenministerin Choe Son Hui am Dienstag angekündigt.
Wenige Stunden vor dem nordkoreanischen Raketenstart hatte Südkorea erstmals öffentlich einige von insgesamt 40 in den USA gekauften Tarnkappen-Kampfjets gezeigt. Die Beschaffung der F-35 wird von der nordkoreanischen Führung massiv kritisiert.
(rt deutsch/dpa)