Nordkorea setzt Raketentests fort – Donald Trump reagiert gelassen

Unmittelbar vor dem G7-Gipfel im französischen Biarritz zu verschiedenen Krisen in der Welt hat Nordkorea erneut Raketen getestet. Tests mit ballistischen Raketen sind dem Land durch UN-Resolutionen untersagt. US-Präsident Donald Trump reagiert bisher zurückhaltend.

Das nordkoreanische Militär habe am Samstagmorgen (Ortszeit) zwei Raketen von der östlichen Stadt Sondok aus abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die Raketen seien etwa 380 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen. Es habe sich vermutlich erneut um zwei ballistische Kurzstreckenraketen gehandelt – und damit um den siebten Test dieser Art seit Ende Juli.

Bereits in den Wochen zuvor hatte Nordkorea ein Militärmanöver der USA mit Südkorea zum Anlass für mehrere Raketentests genommen. Seoul wertete die Tests des Nachbarlandes jeweils als "Machtdemonstration", die Pjöngjangs Unmut über die Manöver in Südkorea zeigen sollten. Die USA und Südkorea beendeten die Übungen jedoch Anfang dieser Woche.

US-Präsident Donald Trump äußerte sich bisher zurückhaltend zu den nordkoreanischen Raketentests. Kurz vor seinem Abflug zum G7-Gipfel in Frankreich bemühte sich der US-Präsident in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) in Washington, die Bedeutung des Raketentests herunterzuspielen.

Er testet gerne Raketen", sagte Donald Trump mit Blick auf Kim Jong-un.

Andere Staaten täten das auch. Die USA hätten selbst erst vor einigen Tagen einen Raketentest durchgeführt, sagte der US-Präsident.

Die USA hatten am vergangenen Wochenende von der kalifornischen Insel San Nicolas einen Marschflugkörper abgefeuert. Dieser erreichte nach Angaben des Pentagons sein Ziel nach mehr als 500 Kilometern Flug präzise. Der Test wäre nach dem wichtigen INF-Abrüstungsabkommen mit Russland verboten gewesen. Das Abkommen wurde jedoch Anfang August außer Kraft gesetzt. (dpa)

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