Laut dem Baseler Abkommen von Mitte Mai haben sich 187 Länder für neue Vorschriften im Müll-Export entschieden. Ab dem Jahr 2021 gilt dann, dass lediglich Müll gehandelt werden darf, der sortiert, gereinigt und wiederverwendbar ist. Entspricht der Plastikmüll diesen Bedingungen nicht, ist eine Genehmigung erforderlich. Mittlerweile wehren sich viele Länder gegen die Müllberge, die sich aufgrund von Konsumenten im Ausland bei ihnen häufen, und das Geschäft mit dem illegalen Müll boomt.
So auch im südostasiatischen Malaysia. In den kommenden zwei Wochen werden zehn Container mit kontaminiertem Müll zurückgeschickt, weitere sollen folgen. Die Umweltministerin Yeo Bee Yin präsentierte Journalisten den Inhalt eines Containers, darunter Kabel aus Großbritannien, elektronischer Schrott aus den USA, Kanada, Japan, Saudi-Arabien und China, Milchtüten aus Australien, CDs aus Bangladesch. Auch aus Deutschland findet sich Abfall in Malaysia wieder.
Der Abfall aus China aber stammte ursprünglich aus Frankreich. Nach Importeinschränkungen für Plastikabfälle in China wurde der Müll weiterverschifft. Die Umweltministerin sprach von "unfairen und unzivilisierten" Praktiken:
Dies ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs wegen des Plastikmüll-Verbots Chinas. (...) Wir rufen die entwickelten Länder auf, ihre Plastikmüllentsorgung zu überprüfen und Abfall nicht mehr in Entwicklungsländer zu transportieren.
Insgesamt 150 illegale Wiederaufbereitungsanlagen ließ die malaysische Regierung seit Juli letzten Jahres schließen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte drohte Kanada aufgrund des Müllexports in die Philippinen sogar mit militärischen Maßnahmen.