Peking hat mit 17 arabischen Ländern Kooperationsvereinbarungen über seine viele Milliarden US-Dollar schwere Initiative der Neuen Seidenstraße abgeschlossen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Ergebnisse eines gemeinsamen chinesisch-arabischen Forums.
Das zweite Chinesisch-Arabische Forum für Reformen und Entwicklung, das am Dienstag in Shanghai stattfand, zog mehr als hundert Geschäftsleute, Politiker und Wissenschaftler aus China und arabischen Staaten an, darunter Ägypten, Libanon, Dschibuti und Oman.
Das diesjährige Treffen mit dem Titel "Build the Belt and Road, Share Development and Prosperity" widmete sich der Förderung des Projekts der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI), die auch als die Neue Seidenstraße bezeichnet wird.
Die arabischen Länder haben großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit Peking gezeigt. Neben ihrem Beitritt zur Belt and Road Initiative sind zwölf arabische Staaten auch eine strategische Partnerschaft mit China eingegangen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang, erklärte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch gegenüber Journalisten:
Die arabischen Vertreter sagten, dass die BRI-Kooperation mit China den arabischen Ländern immense Möglichkeiten bietet, Reformen voranzutreiben und das Wachstum zu beschleunigen.
Die chinesisch-arabische Zusammenarbeit bei dem Projekt werde einen weiteren "starken Impuls" erhalten, da viele arabische Staatsführer zum zweiten Belt and Road Forum for International Cooperation erwartet werden, das Ende dieses Monats in Peking stattfinden wird, so der Diplomat.
Laut dem stellvertretenden Generalsekretär der Arabischen Liga, Khalil Thawadi, ist China der zweitgrößte Handelspartner der arabischen Welt. Gegenüber der Jordan Times wies er darauf hin, dass im Jahr 2017 der Handelsumsatz 190 Milliarden US-Dollar betrug. Der Beamte stellte fest, dass 21 arabische Staaten bereits 2018 Vereinbarungen über die Neue Seidenstraße unterzeichnet haben.
Chinas ehrgeiziges globales Handelsinfrastrukturprojekt expandiert weltweit. In dieser Woche hat auch die Schweiz ihre Absicht bekundet, sich für die BRI anzumelden. Im März wurde Italien von seinen europäischen Verbündeten noch kritisiert, als es offiziell zur ersten G7-Nation wurde, die sich der Initiative anschloss. Kurz darauf unterzeichnete Luxemburg eine Absichtserklärung über die Beteiligung an dem Projekt. Griechenland und Portugal unterzeichneten bereits im August beziehungsweise Dezember letzten Jahres ebenfalls Vereinbarungen mit Bezug auf dieses chinesische Großprojekt.
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