Drei führende Telekommunikationsanbieter – SK Telecom, KT und LG Uplus – begannen am Mittwoch um 23 Uhr Ortszeit ihre 5G-Dienste, obwohl als Starttermin der 5. April vorgesehen war.
Das hochverkabelte Südkorea hat seit langem einen guten Ruf für sein technisches Können. Seoul hatte die 5G-Markteinführung zu einer Priorität erklärt, um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren.
Laut der Nachrichtenagentur Yonhap haben Spekulationen darüber, dass der US-Mobilfunkanbieter Verizon seine 5G-Dienste frühzeitig starten könnte, südkoreanische Anbieter dazu gezwungen, hastig einen nächtlichen Start zu organisieren. Die Spekulationen besagten, dass Verizon am Mittwoch in den USA mit der Einführung seiner 5G-Dienste in Chicago und Minneapolis beginnen wollte – eine Woche früher als geplant. Die Südkoreaner sollen dem US-Unternehmen jedoch zwei Stunden zuvorgekommen sein.
In einer Pressemitteilung des größten südkoreanischen Mobilfunkbetreibers SK Telecom hieß es:
SK Telecom gab heute bekannt, dass es ab dem 3. April 2019 um 23.00 Uhr 5G-Dienste für sechs Prominente, die Korea vertreten, aktiviert hat.
Die Prominenten – darunter zwei Mitglieder der K-Pop-Band EXO und die olympische Eislaufheldin Kim Yu-na – waren "die ersten 5G-Smartphone-Abonnenten der Welt", hieß es weiter.
Sowohl KT als auch LG Uplus gaben an, dass sie ihre 5G-Verbindungen ebenfalls zur gleichen Zeit starteten.
Für reguläre Kunden sollen die Dienste ab Freitag – dem ursprünglichen Markteinführungstermin – verfügbar sein, wenn Samsung Electronics das Galaxy S10 5G auf den Markt bringt, das weltweit erste verfügbare Smartphone, das diese Technologie nutzt.
Das System von Verizon soll mit dem Moto-Z3-Smartphone von Lenovo funktionieren.
Experten sagen, dass 5G-Smartphones eine nahezu sofortige Anschlussmöglichkeit bieten, die 20-mal schneller sein soll als die 4G-Verbindung. Außerdem sollen Nutzer mit der neuen Verbindung die Möglichkeit bekommen, ganze Filme in weniger als einer Sekunde herunterzuladen.
Die Technologie ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung von Geräten wie selbstfahrende Fahrzeuge und wird nach Angaben des Londoner Branchenbündnisses Global System for Mobile Communications bis zum Jahr 2034 voraussichtlich einen globalen wirtschaftlichen Nutzen von rund 565 Milliarden US-Dollar bringen.
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