Laut pakistanischem Innenministerium verstießen die festgenommenen 121 Personen gegen das Verbot bestimmter Gruppen. Die Aktion war jedoch nach Äußerungen der pakistanischen Regierung keine Folge des Streits mit Indien, sondern Teil einer lange geplanten Kampagne.
Die Regierung in Islamabad steht unter Druck aus dem Ausland, gegen Gruppen vorzugehen, die Angriffe in Indien durchführen, darunter auch Jaish-e Mohammed (JeM). Diese Gruppe hatte die Verantwortung für einen Anschlag auf indische paramilitärische Polizisten am 14. Februar im umkämpften Kaschmir übernommen, bei der mindestens 40 Personen starben. Das Attentat ließ den alten Konflikt zwischen Indien und Pakistan neuerlich heftig aufflammen.
Indien und die USA werfen Pakistan vor, Islamisten zu beherbergen. Die 121 Festgenommenen wurden in Präventivhaft genommen. In einer Stellungnahme des Innenministeriums heißt es weiter:
Provinzregierungen haben die Kontrolle und die Führung von 182 Seminaren (Medressen: islamische Schulen) übernommen.
Die nicht-staatlichen religiösen Schulen gelten als Kaderschmieden für militante Kämpfer von morgen. Für Millionen armer Pakistaner jedoch ist diese Schulform oft die einzige Möglichkeit für Bildung. Andere Organisationen unterhalten neben Schulen auch Krankenhäuser. Zu den größten gehört Jamaat ud-Dawa (JuD). Sie leitete bisher 300 der umstrittenen Medressen. Diese Woche erließ Pakistan ein Verbot gegen die JuD. Die USA sehen u.a. sie für den Terrorangriff in Mumbai 2008 verantwortlich. Damals starben 166 Menschen.