Die südkoreanische Yonhap Nachrichtenagentur berichtete am Dienstag mit Bezug auf südkoreanische Geheimdienstquellen (NIS) und Satellitenbildern der US-Denkfabrik "Group 38 North", dass es Anzeichen für Aktivitäten an der nordkoreanischen Tongchang-ri Raketentestanlage gäbe. Im letzten Jahr versprachen nordkoreanische Regierungsvertreter die Anlage zerstören zu wollen und begannen mit deren Abbau. Die weitere Zerstörung machten sie jedoch von den Gesprächen mit den USA abhängig.
Die Aufnahmen der Satelliten sollen zwei Tage nach dem Gipfeltreffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Regierungsoberhaupt Kim Jong-un aufgenommen worden sein.
Die betreffende Anlage wurde jedoch bislang nie für Raketenstarts genutzt. Hier wurden lediglich Satelliten und Antriebe für Raketen getestet.
In Vietnam wiederholte Nordkorea seinen Willen zur atomaren Abrüstung, forderte jedoch im Gegenzug Sanktionslockerungen. Dieses Zugeständnis wollte US-Präsident Donald Trump nicht machen.
Der nordkoreanische Außenminister, Ri Yong-ho, zu dem Gipfeltreffen in Vietnam:
Was wir vorgeschlagen haben, war nicht die Aufhebung aller Sanktionen, sondern deren teilweise Aufhebung. Im Einzelnen gibt es elf UN-Sanktionsresolutionen, die alle zusammen der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) auferlegt wurden. Und wir haben den Vereinigten Staaten vorgeschlagen, Sanktionsartikel, die die zivile Wirtschaft und die Existenzgrundlage unseres Volkes behindern, von fünf UN-Sanktionsresolutionen, die 2016 und 2017 verabschiedet wurden, aufzuheben.
Donald Trump unterstrich dennoch die Fortschritte, die sich aus dem Treffen am 27. und 28. Februar ergaben. Dieses beschrieb er als "sehr gut" und "konstruktiv":
Im Grunde genommen wollten sie die Aufhebung der Sanktionen in ihrer Gesamtheit, aber das konnten wir nicht tun. Ich will die Sanktionen gerne abschaffen, weil ich will, dass dieses Land wächst. Aber sie müssen dafür noch mehr aufgeben.
Der nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, warnte Nordkorea vor noch schärferen Sanktionen sollte das Land sich der von den Vereinten Staaten geforderten atomaren Abrüstung verweigern.
Die großen gemeinsamen militärischen Übungen zwischen Südkorea und den USA, Foul Eagle und Key Resolve, werden zunächst eingestellt. Für Pjöngjang waren diese ein Akt der Aggression, in der der Krieg gegen Nordkorea erprobt wurde. Grund für das Auslassen der Manöver ist jedoch nicht die Wirkung auf Nordkorea, sondern die Kosten. US-Präsident Donald Trump will hier Einsparungen vornehmen.