Kim Jong-un, nordkoreanischer Regierungschef, ist Basketballfan und lud sich in der Vergangenheit immer wieder mal auch ehemalige NBA-Stars wie Dennis Rodman ein, um sich sportlich unterhalten zu lassen. In der Hauptstadt des isolierten Landes werden nun Basketballschuhe verkauft, die wie Air Jordan aussehen, im Fernsehen laufen Seifenopern, die beliebten Serien in Südkorea ähneln, und auch in die Pop-Musik des Landes wird investiert. Man will vom Ausland lernen.
Kim Kyong-hui von der Ryuwon Schuhfabrik sagte der Associated Press:
Für uns ist es das Wichtigste, ein Produkt herzustellen, das dem Geschmack der Leute entspricht. Der respektierte Führer Kim Jong-un hat uns instruiert, ganz genau die Schuhe von überall aus der Welt zu untersuchen und aus diesen Beispielen zu lernen.
Dem Fernsehzuschauer in Nordkorea bleibt nur ein Sender. Hier läuft jetzt ein Historiendrama, das im 16. Jahrhundert spielt, als das noch ungeteilte Korea gegen die japanische Invasion kämpfte. Das Drama trägt den Titel: "The Wild Ginseng Gatherers of the Imjin War" und ist mit größerem Aufwand produziert als frühere Serien. In Nordkorea ist es illegal, südkoreanische Filme oder Serien zu sehen und sogenannte "K-Pop-Musik" aus Südkorea zu hören.
Die bekannteste Band Nordkoreas ist die Moranbong Band, die auch als Nordkoreas erste "Girlband" bezeichnet wird. Sie wurde 2011 von Kim Jong-un initiiert. Die Frauen werden aus der Elite Nordkoreas gecastet und hatten auch schon Auftritte in Südkorea, z.B. im Rahmen der olympischen Winterspiele in Südkorea.
Wohlwissend, dass der ausländische Einfluss auf das Land trotz Verboten nicht mehr aufgehalten werden kann, ändert die nordkoreanische Regierung ihre Strategie und setzt vermehrt auf Eigenproduktionen, erlaubt auch ausgewählte Unterhaltung aus dem Ausland. So zeigte ein Kino in Pjöngjang jüngst den Bollywood-Streifen "Drei Idioten" mit Aamir Khan. Und auch "Harry Potter" ist in den Regalen der größten Bibliothek des Landes zu finden.
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