Pakistans Außenminister Schah Mehmood Qureschi sprach in einem Interview mit der Journalistin Christiane Amanpour von CNN über die zunehmenden Spannungen zwischen Pakistan und Indien. Dabei erläuterte er die offizielle Position Islamabads, nachdem bereits eine grenzüberschreitende Luftoperation erfolgt ist, die von Neu-Delhi gestartet wurde, um eine terroristische Zelle zu vernichten.
"Ist das die Art von Situation, die Sie beide, wenn sie nicht deeskaliert wäre, zum Äußersten hätte bringen können? Könnten Sie sich einen totalen Krieg zwischen Indien und Pakistan vorstellen?", fragte Amanpour.
"Ich hoffe nicht. Das wäre gegenseitiger Selbstmord. Pakistan will nie eskalieren, Pakistan will nie in eine feindselige Position geraten", antwortete Qureschi.
Er sagte, dass die neue pakistanische Regierung unter Premierminister Imran Khan Indien angeboten habe, "wenn Ihr einen Schritt in Richtung Frieden macht, werden wir zwei machen". Pakistan, betonte Qureschi, "will in Frieden leben, wir haben eine menschenorientierte Agenda".
Als "Friedensgeste" kündigte Islamabad an, dass ein Pilot der indischen Luftwaffe, dessen Jet zuvor im pakistanischen Luftraum abgeschossen wurde, wieder an Neu-Delhi übergeben wird. Der gefangene Pilot nahm an einer indischen Militäroperation teil, die auf pakistanische Milizionäre abzielte, welche beschuldigt wurden, Mitte Februar über 40 indische Polizisten angegriffen und getötet zu haben.
Trotz der Behauptung von Islamabad, dass Terroristen auf seinem Territorium nicht willkommen sind, besteht Indien darauf, dass Pakistan nicht genug tut, um die Gefahren einzudämmen, und verspricht, "wie ein Fels zu stehen, um ihren bösen Absichten zu begegnen".
Außenminister Qureschi unterstrich, dass die Westfront des Landes, also der Afghanistan-Konflikt mit den Taliban, Pakistan bereits seit Jahren unter zu großen Druck stetzt. Islamabad möchte sich keine zweite Konfliktfront mit Indien im Osten aufbauen, deshalb setzt die neue Khan-Regierung darauf, dass es mit Neu-Delhi einen Dialog einleiten könnte, der die Probleme beider Länder berücksichtigt.