Um die Aufmerksamkeit Pekings vom Pazifik abzulenken, möchte Washington, dass China in die indo-pakistanische Konfrontation verwickelt wird. Das erklärte Alexei Kuprjanow, ein Forscher am Moskauer Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen, in einem RT-Interview. Er sagte:
Die USA sind daran interessiert, dass China in eine maximale Anzahl von Konflikten verwickelt wird. […] Das wird Peking davon abhalten, seine Streitkräfte im Pazifik aufzubauen. Jeder Konflikt würde das chinesische Wirtschaftswachstum verlangsamen, was weniger Gefahr für die Hegemonie der USA im Pazifik bedeutet.
Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan flammten am Dienstag dramatisch auf, nachdem Neu-Delhi ein Dutzend Kampfflugzeuge schickte, um angebliche Terroristenlager auf pakistanischem Boden anzugreifen. Islamabad erklärte, dass die Angriffe vor Ort keinen Schaden anrichteten und versprach eine "angemessene Reaktion" auf die "Missgeschicke" an der Grenze zu Indien.
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Peking reagierte, indem es seine Nachbarn aufforderte, Zurückhaltung zu üben und mehr für die Verbesserung der bilateralen Beziehungen zu tun. China suche gute Beziehungen zu beiden Konflikt-Parteien und sei daher nicht in der Lage, sich für eine Seite zu entscheiden, erklärte Kuprjanow. Er betonte:
China würde die Beziehungen zu seinem alten Verbündeten Pakistan nicht abbrechen wollen. […] Gleichzeitig wäre es nicht an einer Konfrontation mit Indien interessiert, das die Chinesen als wichtigen Handelspartner sehen. […] Peking will Indien nicht in die Arme der USA drängen, die die Nation zu einem Bollwerk gegen China machen wollen.
Dies motiviere China, die Seiten bei der Suche nach einer friedlichen Lösung des Konflikts zu unterstützen.
Washington versucht seit dem Jahr 2016, Indien zu umwerben und unterzeichnete bereits mehrere militärische Kooperationsvereinbarungen mit Neu-Delhi. Außerdem haben die USA im Jahr 2018 ihr Pazifikkommando in das "Indo-Pazifik-Kommando" umbenannt.