Der Konflikt in Kaschmir zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan dauert seit Jahren an. In der letzten Woche ereignete sich dort ein blutiges Attentat, bei dem 44 indische Soldaten starben. Indien wirf Pakistan vor, das Land beherberge die Drahtzieher. Pakistan bot Indien Gespräche an und drohte gleichzeitig mit Vergeltung, sollte Indien militärisch gegen Pakistan vorgehen.
Jetzt geht die indische Regierung in Neu Delhi einen Schritt weiter und will mit dem 1960 geschlossenen Indus-Wasservertrag brechen. Der Vertrag legt die Nutzung des Indus-Flusswassers zwischen Pakistan und Indien fest. Pakistan wurde die mehrheitliche Wassernutzung des Indus, Jhelam und Chenab erlaubt und Indien die mehrheitlichen Nutzungsrechte über die Flüsse Ravi, Beas und Satluj übertragen. Der Anteil Pakistans am Wasser der Flüsse Ravi, Beas und Satluj wird nun auf die indische Seite umgeleitet.
Der indische Minister für Transport und Wasserressourcen, Nitin Gadkari, schrieb auf Twitter:
Unsere Regierung hat entschieden, unseren Anteil des Wassers, der bislang nach Pakistan floss, nicht mehr zu teilen.
Das Wasser aus den Flüssen im Osten wird Indern in Jammu, Kaschmir und Punjab zu Gute kommen. Hierzu wurde mit dem Bau eines Staudamms am Ravi-Fluss begonnen. Pakistan übt immer wieder Kritik am Wasser-Abkommen. Auch ohne die nun getroffenen Maßnahmen Neu Delhis fühlte sich das Land bei der Aufteilung der Wasserressourcen benachteiligt. Pakistan leidet unter Wasserknappheit. Absolute Wasserknappheit wird das Land laut Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) bis zum Jahr 2025 erreichen. Der Grund ist, neben dem Klimawandel, ein schlechtes Wassermanagement.
Für das Attentat in Kaschmir übernahm die islamistische Gruppe Jaish-e-Mohammed (JeM) die Verantwortung.
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