Wegen Annäherung an Nordkorea: Südkorea will Militärübungen mit USA verkleinern

Gemeinsame Militärübungen zwischen USA und Südkorea werden von Nordkorea als erprobte Angriffe auf Pjöngjang gewertet. Damit die diplomatischen Fortschritte nicht ins Wanken geraten, sollen die Militärübungen verkleinert werden. Die USA setzen eine Frist bis zum Sommer.

Kommendes Jahr soll erneut die groß angelegte Militärübung mit südkoreanischem und US-amerikanischen Militär "Foal Eagle" auf der koreanischen Halbinsel abgehalten werden. Wenn es nach dem Willen der südkoreanischen Regierung geht, wird es keine Großübungen mehr geben. 

US-Verteidigungsminister James Mattis sagte letzten Monat, dass "Foal Eagle" umstrukturiert wird, um die Diplomatie mit Nordkorea nicht zu verletzen. Dennoch soll es auch weiterhin, über das Jahr verteilt, gemeinsame Militärübungen geben. Falls es bis zum Sommer, aus Sicht der USA, keine Fortschritte in den Gesprächen mit Nordkorea geben wird, so würde man die Manöver wieder im großen Stil abhalten. 

Das Sommer-Manöver "Ulchi Freedom Guardian" wurde in diesem Jahr, erstmalig seit 28 Jahren, ausgesetzt. Den erreichten Frieden mit Nordkorea bezeichnete Moon Jae-in als provisorisch: 

Wir müssen einen standhaften lang anhaltenden Frieden im nächsten Jahr schaffen. 

Erste Schritte wurden bereits mit der Beseitigung von Landminen und der Reduzierung von Wachposten auf beiden Seiten der Grenze des geteilten Koreas unternommen. Nach einer Inspektion des Schienennetzes Nordkoreas durch südkoreanische Ingenieure wird nun die Schnellstraße entlang der nordkoreanischen Küste inspiziert. Bei dem Vorhaben die nordkoreanischen Straßen und Schienennetze zu modernisieren muss die Regierung in Seoul sich den US-Sanktionen beugen. 

Nordkorea hatte einer atomaren Abrüstung zugestimmt, erwartet aber von den USA eine Aufhebung der Sanktionen gegen das Land.