Rund 242 Milliarden Dollar wird Japan bis 2024 in das Militär investieren, um erstklassige Ausrüstung zu erwerben. Das japanische Parlament bestätigte am Dienstag den Fünfjahres-Budgetplan. Im Plan enthalten sind zwei Flugzeugträger und die Anschaffung von 100 Kampfflugzeugen vom Typ F-35.
Die Schiffe werden nicht von Grund auf neu gebaut, stattdessen werden ein paar Hubschrauberträger der Izumo-Klasse umgebaut. Die 27.000-Tonnen-Schiffe, benannt nach der alten Provinz Izumo, sind die größten im Bestand der japanischen Marine. Es verfügt weder über eine Sprungschanze noch über ein Katapult, bietet jedoch die Möglichkeit, Kurzstarts und vertikale Landevorgänge (STOVL) für Starrflügelflugzeuge durchführen zu können. Nur das Kampfflugzeug F-35 verfügt über die notwendigen Eigenschaften, um hier eingesetzt werden zu können.
Die neuen Schiffe und Kampfflugzeuge sollen die operativen Fähigkeiten des japanischen Militärs erhöhen, indem sie die abgelegenen südlichen Gewässer schützen, so ein Beamter des Verteidigungsbeamter gegenüber der AFP:
Wir haben einen sehr, sehr kleinen (militärischen) Fußabdruck.
Damit bezog er sich auf das Gebiet zwischen Okinawa und Taiwan. Bei einer Nachrüstung werden die Schiffe der Izumo-Klasse zu den ersten Flugzeugträgern Japans seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Während des Krieges verfügte die kaiserliche Marine über zehn Flugzeugträger, darunter auch diejenigen, die an dem Angriff auf Pearl Harbor zum Einsatz kamen.
Die danach entstandene Verfassung verbot den Japanern die Aufrüstung und den Kriegseintritt. Japans derzeitiger Premierminister Shinzo Abe will eine Verfassungsänderung herbeiführen und spricht damit besonders die konservativen Kräfte im Land an, die sich ein militärisch starkes Japan herbeisehnen. Andererseits demonstrierten in Tokio und anderen Städten Tausende gegen die geplanten Verfassungsänderungen und die Entsendung japanischer Truppen ins Ausland.
Abe argumentiert immer mit der Bedrohung aus China und Nordkorea. Zu Anfang des Jahres aktivierten die japanischen Verteidigungsstreitkräfte ihre erste Marinebrigade seit dem Zweiten Weltkrieg. Die neue Truppe umfasst 2.100 Soldaten, die sich hauptsächlich auf die Verteidigung der südwestlichen Inseln des Landes konzentrieren werden. Vor allem nordkoreanische Testraketen, die über die nördliche Insel Hokkaido hinwegflogen und dort Alarm auslösten, halfen Abe, der Öffentlichkeit die Notwendigkeit eines höheren Militärbudgets zu verkaufen. Nach Gesprächen zwischen Pjöngjang, Seoul und Washington über atomare Abrüstung und der Einstellung der Raketentests dient Tokio China als Sündenbock.