China will gegen extravagante Hochzeiten und steigende "Brautpreise" vorgehen

Chinas Ministerium für Zivilangelegenheiten will die Ehe-Etikette im Land reformieren und berief dazu sogar eine Sondersitzung ein. Grund für den Schritt ist die Tendenz der letzten Jahre, extravagante Hochzeiten zu veranstalten und hohe "Brautpreise" zu zahlen.

Pläne einer chinesischen Braut für eine Traumhochzeit, so wunderbar es sich ihr Bräutigam auch leisten kann, müssen demnächst wahrscheinlich auf Eis gelegt werden. Die chinesischen Behörden sehen extravagante und kostspielige Zeremonien nicht im Einklang mit den nationalen moralischen Werten und wollen diese verbieten.

Außerdem ist die chinesische Regierung über die steigenden "Brautpreise" besorgt, die als Geste des guten Willens zwischen den beiden Familien angesehen werden. Dabei zahlt die Familie des Bräutigams ihren zukünftigen Verwandten auf Seiten der Braut eine Art Mitgift. Als ein weiteres Problem wird der Trend angesehen, dass Paare Prominente und einflussreiche Menschen zu ihrem großen Tag einladen, um sich vor ihren Gästen hervorzutun.

Um all solche Praktiken zu bekämpfen, hat das chinesische Ministerium für Zivilangelegenheiten letzte Woche eine Sondersitzung in Jinan, Provinz Shandong, einberufen, bei der Beamte aus verschiedenen Teilen des Landes beschlossen, dass die Etikette für Eheschließungen reformiert werden muss.

Anstelle von üppigen Partys wollen die Behörden die Menschen ermutigen, das Ereignis auf eine traditionellere und damit sparsamere Weise zu feiern. Darüber hinaus sollten die Hochzeiten die Werte und Ziele des Landes "besser widerspiegeln" und damit die politische Ideologie, bekannt als "Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter", umsetzen.

Eheschließungen können eine so große finanzielle Belastung darstellen, dass sich manchmal die Familie des Bräutigams in schweren Schulden stürzt. Berichten zufolge beginnen die Preise für eine chinesische Traumhochzeit bei 100.000 Yuan (ungefähr 14.500 US-Dollar), einige kosten sogar noch deutlich mehr. Laut CGTN erhielt eine 18-jährige junge Frau in Chinas östlicher Provinz Fujian letztes Jahr 2,88 Millionen Yuan (ungefähr 400.000 US-Dollar) als Geschenk für ihre Verlobung.