Während Washington neue Sanktionen gegen den Iran verkündete, weilte der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho in der Islamischen Republik und traf sich mit dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Mit seinem zweitägigen Besuch wollte Nordkorea der Regierung der Vereinigten Staaten signalisieren, dass man sich dem Druck Washingtons nicht beugen werde. Zuvor war Ri anlässlich des ASEAN-Regionalforums in Singapur zu Gast. Pjöngjang sucht nach neuen Wegen, die wirtschaftliche Lage des Landes zu verbessern. Der Iran und Nordkorea gelten laut der Amerikaner als Terrorfinanzierer.
Kim Hyun-wook, Professor an der nationalen Diplomatenakademie Südkoreas, kommentierte das Treffen gegenüber dem Korea Herald:
Ich denke, dass Nordkorea versucht, vereint mit dem Iran gegen die USA zu stehen, da beide mit Sanktionen der USA konfrontiert sind. Da Nordkorea in Verhandlungen mit den USA nicht viele Asse im Ärmel hat, scheint es seine diplomatischen Partner zu diversifizieren und seine Allianz mit ihnen zu verstärken, um seine Hebelwirkung zu erhöhen.
Professor Park Won-gon von der Handong Global University sieht die Gefahr, dass die USA die Demonstration von Verbundenheit des Iran und Nordkoreas als Angriff sehen:
Worüber ich mich sorge, ist, wie die USA dies sehen könnten. Für die USA ist die Nichtverbreitung von Atomwaffen eine der dringlichsten Aufgaben, und Nordkorea wird bereits verdächtigt, Kernmaterial und Technologien illegal an andere Staaten oder terroristische Gruppen weiterzugeben.
Im Jahr 2010 beschuldigte eine Expertenkommission der UN Nordkorea, verbotene ballistische und nukleare Raketentechnologie in den Iran, nach Syrien und Myanmar exportiert zu haben.
Nach Zugeständnissen der Nordkoreaner fehlt es an Fortschritt - Sanktionen bleiben bestehen
Laut der iranischen Nachrichten fand die Zusammenkunft in Teheran auf Wunsch der Nordkoreaner statt. Die Regierung Nordkoreas hatte der völligen atomaren Abrüstung zugestimmt. Jetzt aber fehlt es an Fortschritten. Die Sanktionen gegen Nordkorea bleiben in Kraft, und die Sonderwirtschaftszonen, in der Süd- und Nordkoreaner einst gemeinsam produzierten, bleiben weiterhin geschlossen.
Laut dem US-Sicherheitsberater John Bolton liegt das Ausbleiben von Fortschritten am mangelnden Willen der Nordkoreaner. Die USA hätten sich an die in Singapur getroffenen Abmachungen gehalten:
Es ist allein Nordkorea, das die Schritte nicht unternommen hat, die wir für eine Denuklearisierung für notwendig erachten.
Die neuen Sanktionen gegen den Iran erschweren für dessen Regierung den Kauf von US-Banknoten, wie auch den Handel mit Gold und Edelmetallen. Weitere Sanktionen werden am 5. November verhängt. Diese werden insbesondere auf iranische Ölgeschäfte abzielen. Die iranische Regierung kämpft gegen die Abwertung des Rials und droht damit, die Straße von Hormus zu blockieren, falls Washington versucht, die Ölgeschäfte des Landes zu behindern.
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