Der Korea-Krieg endete in einem faktischen Waffenstillstand, keinem Friedensschluss. Pjöngjang und Seoul wollen das anstehende historische Treffen am 27. April im Friedensdorf dazu nutzen, um offiziell den Frieden zu finden. Ende Mai oder Anfang Juni könnte es zu einem Gespräch zwischen Donald Trump und Kim Jong-un kommen. Mit dem Zug war Kim Jong-un bereits nach Peking gereist. Die erste Zusammenkunft bewertete Xi Jinping als durchaus positiv an. Nordkorea sei für eine Entnuklearisierung gesprächsbereit. Kim Jong-un pries die Verbindungen zum Nachbarland China.
Jetzt, so der südkoreanische Präsident, fiel auch eine entscheidende Hürde: Kim Jong-un macht den Truppenabzug der Amerikaner nicht mehr zur Bedingung für die atomare Abrüstung seines Landes. Moon Jae-in zu Journalisten am Donnerstag in Seoul:
Nordkorea bekennt sich zu einer vollständigen Denuklearisierung. Sie stellen keine Bedingung, die die USA nicht akzeptieren könnten, wie den Abzug der amerikanischen Truppen aus Südkorea. (...) Nordkorea spricht nur über das Ende einer feindseligen Politik dagegen und dann über eine Sicherheitsgarantie für das Land."
Was Kim Jong-un jedoch einfordert, sind Sicherheits-garantien für sein Land, welche die Souveränität Nordkoreas weiter garantieren. Experten sehen einen Friedensschluss zwischen Nord- und Südkorea nur dann als möglich an, wenn mehr Parteien involviert sind und weisen darauf hin, dass das Waffenstillstandsabkommen ebenfalls multilateraler Art sei. Die USA und China sollten sich beteiligen. Derzeit sind rund 28.500 US-Soldaten in Südkorea stationiert, weitere 50.000 in Japan. Dies alles unter der sogenannten "Nuclear Umbrella"-Garantie, mit welcher Washington den Alliierten in Seoul und Tokio seinen Schutz zusagt.
Moon Jae-in, Kind nordkoreanischer Flüchtlinge, hat sein politisches Ziel erreicht, die Winterspiele von Seoul zu nutzen, um die diplomatischen Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea wiederzubeleben. Kritiker sehen Kim Jong-uns Gesprächsbereitschaft als vorgetäuscht an und fürchten, ein Treffen mit Trump würde das nordkoreanische Regierungsoberhaupt dazu nutzen, um seine Macht zu bestätigen.