Seoul signalisiert Pjöngjang Annäherungswunsch: Militärübungen mit USA können revidiert werden

Der Dialog zwischen den beiden Koreas ist jetzt so gut wie inexistent. Der südkoreanische Präsident Lee Jae-myung will dies ändern und schlägt der DVRK-Führung vor, die Kommunikationskanäle wiederherzustellen. Der Politiker bringt sogar Militärübungen mit den USA ins Spiel.

Südkoreas Präsident Lee Jae-myung hat einen weiteren Versuch unternommen, die Beziehungen zwischen der Republik Korea und der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) zu normalisieren. An diesem Mittwoch bedauerte der Politiker bei einer Pressekonferenz in Seoul, dass die Kommunikation zum nördlichen Nachbarn momentan völlig abgebrochen sei. Die Führung in Pjöngjang lehne die Versuche seiner Regierung, ins Gespräch zu kommen, beharrlich ab.

In diesem Zusammenhang zeigte sich Lee bereit, die Frage der gemeinsamen Militärübungen zwischen Südkorea und den USA zu prüfen, um eine Grundlage für den Dialog mit der DVRK zu schaffen. Der Politiker begründete diesen Ansatz damit, dass Pjöngjang die Militäraktivitäten der beiden Länder in der Region immer wieder scharf verurteile. Seinerseits kritisierte Lee das immer enger werdende Verhältnis zwischen der DVRK und Russland. Demnach entwickele es sich in eine für Südkorea ungünstige Richtung. Die Beziehungen zu Moskau seien allerdings auch für Seoul wichtig, und die Republik Korea werde weiterhin versuchen, sie durch Dialog zu verbessern.

Bereits am Vortag hatte Lee für die Wiederherstellung der Kommunikationskanäle mit der DVRK plädiert. Bei einer Tagung des Beobachterrates für die friedliche Wiedervereinigung erklärte der Staatschef:       

"Die historische Aufgabe, die uns auferlegt ist, besteht darin, den Feindseligkeiten und der Konfrontation zwischen den beiden Koreas ein Ende zu setzen und ein neues interkoreanisches Verhältnis aufzubauen, das auf einem friedlichen Nebeneinander basiert."

Gleichzeitig präzisierte der Präsident, dass seine Regierung es nicht beabsichtige, sich die DVRK einzuverleiben.         

Bereits in seiner Antrittsrede im Juni dieses Jahres hatte Lee versprochen, den Dialog zwischen Seoul und Pjöngjang wieder ins Lot zu bringen und die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Zu diesem Zweck ließ er die südkoreanische Lautsprecher-Propaganda entlang der Demarkationslinie einstellen. Außerdem bat er Aktivisten darum, keine Ballons mit Flugblättern in die DVRK zu schicken.

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