Präsident Lee Jae-myung hat anlässlich des 77-jährigen Bestehens der Streitkräfte der Republik Korea eine deutliche Steigerung des Militäretats im Jahr 2026 angekündigt. Die geplanten Ausgaben bezifferte der Politiker auf 66,3 Billionen Won (gut 40 Milliarden Euro). Dies wären 8,2 Prozent mehr als im laufenden Jahr. Die Regierung in Seoul möchte dabei den Schwerpunkt auf modernste Rüstungstechnologien legen – darunter Künstliche Intelligenz (KI), Drohnen und Roboter.
Lee begründete die viel höheren Militärausgaben im kommenden Jahr mit den sich weltweit ändernden Sicherheitsverhältnissen. Das sich zuspitzende Risiko von bewaffneten Konflikten zwinge Südkorea dazu, seiner Verteidigungsfähigkeit mehr Aufmerksamkeit zu widmen. In diesem Zusammenhang betonte er:
"Die längste Periode des friedlichen Nebeneinanders in der Geschichte geht ihrem Ende zu."
Das Streben nach Zusammenarbeit und Gemeinwohl nehme weltweit ab, und es beginne eine Ära der Zuspitzung von Konflikten, wo jeder auf sich allein gestellt sei, sagte der Präsident. Um Frieden und Prosperität in der Republik Korea zu gewährleisten, müsse das Land von niemandem abhängig sein und auf seine eigene Stärke setzen.
Gleichzeitig erklärte Lee, dass Seoul weiterhin in seiner Verteidigungspolitik mit Washington zusammenarbeiten werde. Die südkoreanisch-amerikanische Allianz bezeichnete er als fest. Der Politiker erwähnte in diesem Zusammenhang gemeinsame Werte und die zuverlässige atomare Abschreckung seitens der USA. Es gebe daher keinen Grund, an der Stärke der nationalen Verteidigung zu zweifeln.
Mehr zum Thema - Seoul warnt: Pjöngjang besitzt bis zu zwei Tonnen hochangereichertes Uran