Eine der größten chinesischen Banken, die Bank of China, blockiert zunehmend Zahlungen aus mit Russland befreundeten Ländern, wenn der Verdacht besteht, dass diese mit russischen Unternehmen in Verbindung stehen. Dies berichtet das Wirtschaftsportal RBK unter Berufung auf Branchenvertreter, Rechtsanwälte und Berater, die auf Geschäfte mit China spezialisiert sind. RBK führt aus:
"Nach Angaben von Wladislaw Dontschenko, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Verbandes der Export- und Importunternehmen, wurde er kürzlich auf eine Situation aufmerksam, in der ein Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Überweisung in Yuan von Kasachstan (Bank CenterCredit, BCC) an die chinesische Bank Chouzhou Commercial zwischen seinen Konten nicht vornehmen konnte.
Die Überweisung wurde von der Bank of China, die als Korrespondenzbank für die BCC fungierte, blockiert, da letztere keine direkte Korrespondenz mit Chouzhou unterhält.
'Zugleich hatten weder der Direktor noch der Gründer des Unternehmens formelle Beziehungen zu Russland', so Dontschenko weiter. Seinen Angaben zufolge fragt die Chouzhou Bank nur noch solche Banken um Zahlungen aus Kasachstan, mit denen sie direkte Korrespondenzbeziehungen pflegt."
Fälle von Zahlungssperren häufen sich, so Surana Radnajewa, CEO des Unternehmens Sinoruss, in einem Gespräch mit RBK. Sophia Bespalowa, eine Expertin für internationale Projektunterstützung bei der Anwaltskanzlei CLS, bestätigt die Lage:
"Die Chouzhou Bank hat tatsächlich in den letzten Monaten keine grenzüberschreitenden Zahlungen in RMB mit kasachischen Banken getätigt."
"Auch die Harbin Bank zögert, Zahlungen aus Drittländern wie Kirgisistan anzunehmen."
Nach Ansicht mehrerer Experten wird diese Blockade jedoch bald Systemcharakter annehmen. Sie weisen darauf hin, dass Berichte über Bankinstitute, die Zahlungen blockieren, schon lange nicht mehr überraschen sollten, da "chinesische Banken die US-Sanktionen viel strenger einhalten als die US-Amerikaner selbst". In Zukunft werden chinesische Banken aus Angst vor Sekundärsanktionen bei der Auswahl ausländischer Partner immer vorsichtiger werden. Dieser Trend werde sich ausweiten, heißt es.
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