Nordkoreas seltener Seitenhieb gegen China in dieser Woche habe unterstrichen, dass Peking und Pjöngjang in Bezug auf das Atomwaffenarsenal des Landes nicht ganz einer Meinung seien, obwohl sich die Beziehungen in anderen Bereichen erwärmt hätten, kommentierte Reuters am Mittwoch.
Der Norden verurteilte am Montag China, Japan und Südkorea für die Diskussion über die Denuklearisierung der Halbinsel und bezeichnete deren gemeinsame Erklärung nach einem Gipfel in Seoul als "schwere politische Provokation", die seine Souveränität verletze.
Obwohl Peking dazu beigetragen hat, die Erklärung inhaltlich zu entschärfen, indem es sich für eine Erwähnung der Halbinsel und nicht speziell des Nordens aussprach, reichte das aus, um den Nachbarn zu verärgern, so ein Analyst gegenüber Reuters.
"Es ist bemerkenswert, dass Nordkorea eine gemeinsame Erklärung kritisiert hat, die China unterzeichnet hat, selbst nachdem Peking geholfen hatte, die Erklärung abzuschwächen", fügte Patricia Kim von der Brookings Institution in den USA hinzu. In ihren Erklärungen "bekräftigten die drei Nationen ihre Positionen zu regionalem Frieden und Stabilität sowie zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel". Seit die internationalen Gespräche mit den Vereinigten Staaten und anderen Ländern 2019 ins Stocken geraten sind, lehnt Nordkorea das Konzept ab, seine Atomwaffen jemals aufzugeben.
"Es geht darum, dass Nordkorea seine Haltung unterstreicht, dass jede diplomatische Rhetorik, die darauf hindeutet, dass Pjöngjang letztendlich denuklear werden soll, inakzeptabel ist", so Tong Zhao, Nuklearexperte bei Carnegie Endowment for International Peace.
"Nachdem Nordkorea seinen Nuklearstatus in der Verfassung verankert und jeden, der ihn infrage stellt, zurechtgewiesen hat, erhebt es nun Forderungen nach einer formellen internationalen Anerkennung als atomar bewaffnetes Land."
Das Dreiertreffen zwischen China, Japan und Südkorea fand vor Kurzem vor dem Hintergrund der wachsenden strategischen Rivalität zwischen China und den USA statt. Einerseits sind Südkorea und Japan mit ihrem Nachbarland China durch enge Handelsbeziehungen verbunden. Allerdings teilen sie mit Washington auch die Besorgnis über das zunehmende Machtstreben Pekings. China wiederum kritisiert die enge militärische Kooperation Südkoreas und Japans mit den USA.
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