Gesagt – getan: Nordkorea schickt über 150 Luftballons mit Müll nach Südkorea

Nordkorea schickte über 150 Ballons mit Müll nach Südkorea. Kurz davor erklärte Pjöngjang, dass es auf die Verbreitung von Propagandamaterial durch Südkorea reagieren würde. Flugblätter aus Südkorea hatten Kritik am nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un enthalten.

Wie angekündigt soll die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) mehr als 150 Ballons mit Abfall über die Grenze nach Südkorea geschickt haben. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Generalstab in Seoul. Inzwischen gehen Bilder von den Ballons in Südkorea viral.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs begannen die Ballons am Dienstagabend die Grenze zu überqueren und gingen landesweit nieder, sodass sie auch die südöstliche Provinz Gyeongsang erreichten. In den Ballons befand sich Müll wie etwa Plastikflaschen, Batterien, Teile von Schuhen und sogar Dung. Das Komitee der Stabschefs Südkoreas wandte sich in diesem Zusammenhang an die Behörden Nordkoreas: 

"Wir warnen Nordkorea eindringlich, seine unmenschlichen und unanständigen Aktionen sofort einzustellen."

Am 26. Mai hatte der stellvertretende Verteidigungsminister der DVRK erklärt, dass von Südkorea verteiltes Propagandamaterial auf dem Territorium der Republik gesichtet worden sei. Damals warnte der Offizier vor Spiegelmaßnahmen:

"Makulatur und Müll werden bald in den Grenzgebieten der Republik Korea und im Landesinneren verstreut werden, sodass das Land erfahren wird, wie viel Arbeit nötig ist, um sie zu beseitigen."

Am Dienstag äußerte man in Seoul zuerst die Vermutung, dass die von der DVRK gestarteten Ballons Propagandaflugblätter enthielten. Später stellte sich jedoch heraus, dass es sich um Müll handelte. Yonhap weist darauf hin, dass Menschen, die aus Nordkorea nach Südkorea geflohen waren, jahrelang Flugblätter mit Kritik an Kim Jong-un mittels Ballons in die Demokratische Volksrepublik Korea schickten.

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