Der chinesische Staatschef Xi Jinping steht dieser Tage weiterhin im Fokus der internationalen Nachrichten. Am 5. Mai begann er eine Reise durch mehrere europäische Länder, die von einigen Aussagen zu sensiblen aktuellen Themen begleitet wird. Er wird am Dienstag einen zweitägigen Besuch in Serbien abstatten. Der Besuch fällt mit dem 25. Jahrestag des NATO-Bombenanschlags auf die chinesische Botschaft in Belgrad zusammen.
Xi betonte, dass Peking sich sehr gut an die NATO-Bombardierung im Mai 1999 erinnere und nicht vorhabe, dieses Ereignis zu vergessen. Er meinte, dass die Freundschaft zwischen Serbien und China "durch das Blut von Landsleuten gestärkt" sei und weiterhin wachsen werde:
"Das chinesische Volk schätzt den Frieden, aber wir werden niemals zulassen, dass sich eine solch tragische Geschichte wiederholt. Die mit Blut besiegelte chinesisch-serbische Freundschaft wird im gemeinsamen Gedächtnis beider Völker bleiben."
Am 7. Mai 1999 warfen US-Flugzeuge fünf Präzisionsbomben auf das Gelände der chinesischen Botschaft in der serbischen Hauptstadt ab, wobei drei chinesische Staatsangehörige ums Leben kamen. Das waren die Journalisten Shao Yunhuan, Xu Xinghu und seine Frau Zhu Ying. Weitere zwanzig Diplomaten wurden verletzt. Damals erklärten die USA, es habe sich um einen Geheimdienstfehler gehandelt.
Wie der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, bei einem Briefing sagte, hätten die NATO-Streitkräfte unter der Führung Washingtons einen souveränen Staat ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates illegal angegriffen, was zum Tod Tausender Zivilisten geführt habe.
Die NATO-Aggression gegen das damalige Jugoslawien forderte mehr als 2.500 Tote, darunter 87 Kinder, und verursachte Schäden in Höhe von hundert Milliarden US-Dollar. Die NATO-Luftangriffe wurden vom 24. März bis zum 10. Juni fortgesetzt. Ärzte verzeichneten die Folgen des Einsatzes von abgereichertem Uran bei den Bombardierungen, das einen Anstieg der Krebserkrankungen ausgelöst hatte.
Das letzte Mal hatte Xi die Republik Serbien vor acht Jahren besucht. Das chinesische Außenministerium erwartet, dass diese Reise "ein wichtiger Meilenstein für die Verbesserung und Erneuerung der Beziehungen zwischen China und Serbien" sein werde. Xi wird mit dem serbischen Präsidenten, Aleksandar Vučić, zusammenkommen, um unter anderem die internationale Lage zu erörtern. Belgrad rechnet nicht nur mit chinesischen Krediten und Investitionen, sondern auch mit der Unterstützung Pekings für die serbische Position zum Kosovo.
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