Am Donnerstag hat Wladimir Putin bestätigt, er werde im kommenden Monat einen offiziellen Besuch in China abstatten, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. "Ich habe einen Besuch im Mai geplant. Ich werde auf jeden Fall dieses Buch mitnehmen und unserem Freund überreichen", erklärte er bei einer Veranstaltung des Russischen Unternehmer- und Industriellenverbands.
Einer der Kongressteilnehmer erwähnte in einer Rede den bevorstehenden Besuch des russischen Präsidenten in Peking. Er bat Putin, dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping das Buch des russischen Philosophen Nikolai Tschernyschewski mit dem Titel "Was tun?" zu überreichen.
Laut diesem Kongressteilnehmer stammt diese Auflage aus dem Jahr 1953. Das Buch war am 15. Juni, dem Tag von Xi Jinpings Geburt, in einer Bibliothek registriert worden, wie die Inschrift auf der ersten Seite des Buches nachweist.
Im März berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezugnahme auf eigene Quellen, dass Putin nach seinem fünften Amtsantritt seinen ersten Auslandsbesuch in China planen könnte.
Im Oktober vergangenen Jahres war Putin nach Peking gereist, um an dem internationalen Forum der Neuen Seidenstraße teilzunehmen. Es war sein achtzehnter Besuch in China als Präsident. Russland und China streben eine "gleichberechtigte, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit" an, erklärte Putin in einer Rede bei der Eröffnungszeremonie des Forums. Er wies darauf hin, dass alle Länder das Recht eines jeden Staates auf sein eigenes Entwicklungsmodell respektieren sollten. Xi Jinping betonte, dass China "gegen einseitige Sanktionen und wirtschaftlichen Zwang" sei. Außerdem sei das Land nicht in "ideologische Konfrontation, geopolitische Spiele oder blockpolitische Konfrontation" verwickelt.
Im Februar kommentierte Putin in einem Interview mit dem US-amerikanischen Journalisten Tucker Carlson die russisch-chinesischen Beziehungen. Auf die Frage, ob Russland eine mögliche Dominanz Chinas befürchte, antwortete der russische Präsident: "China und wir sind Nachbarn. Nachbarn, ebenso wie enge Verwandte, sucht man sich nicht aus. Wir haben eine tausende Kilometer lange gemeinsame Grenze". Er fügte hinzu, dass Chinas außenpolitische Philosophie nicht aggressiv sei und dass Pekings außenpolitisches Denken immer nach Kompromissen suche.
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