Moskau erwägt, die Taliban anzuerkennen. Mehrere Ministerien "arbeiten an der Frage", die Einstufung der in Afghanistan regierenden Taliban als "terroristische Organisation" aufzuheben, meldeten am Montagabend mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen. "Was die Aufhebung des Status einer terroristischen Organisation für die Taliban-Bewegung betrifft, so wird diese Frage vom russischen Außenministerium, dem russischen Justizministerium und anderen zuständigen russischen Behörden bearbeitet", zitierten sie eine nicht näher benannte Quelle im Außenministerium.
Moskau unterhält einen aktiven Dialog mit der Taliban-Bewegung (aktuell in Russland verboten), die derzeit in Afghanistan an der Macht ist, um drängende Probleme zu lösen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern. Für Russland gebe es dringend zu lösende Probleme mit der Taliban – um welche es sich dabei konkret handelt, ließ er offen.
Ein Beamter des Außenministeriums sagte gegenüber TASS, dass die Möglichkeit, die Taliban von der schwarzen Liste zu streicheln, auf dem Tisch liege und es an der obersten Führung Russlands läge, eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Zuvor hatte der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten für Afghanistan, Samir Kabulow, der Staatsagentur TASS gesagt, die Taliban seien zum "Forum Russland – Islamische Welt" eingeladen worden, das Mitte Mai in Kasan stattfindet. Russland hatte die Taliban 2003 auf die Liste in Russland verbotener Terrororganisationen gesetzt. Im Juli 2021 reisten Vertreter der Taliban zu Gesprächen nach Moskau. Nach dem Terroranschlag in der Konzerthalle nahe Moskau im März, zu dem sich der IS-K bekannte, verurteilten die Taliban die Tat.
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