Die ohnehin im weltweiten Vergleich niedrigste Geburtenrate in Südkorea ist im vergangenen Jahr weiter gefallen. Die Geburtenrate sank auf das Rekordtief von 0,72, wie das Statistikamt heute in Seoul mitteilte. 2022 lag sie noch bei 0,78.
Diese Zahl gibt die erwartete durchschnittliche Kinderzahl für Frauen zwischen dem 15. und 49. Lebensjahr an. Wegen der hohen Kosten für die Kindererziehung und aus Furcht vor beruflichen Nachteilen verzichten viele Südkoreanerinnen auf Nachwuchs.
Die nun ermittelte Fertilitätsrate liegt weit unter dem Wert von 2,1 pro Frau, der für eine stabile Bevölkerung erforderlich wäre. Seit 2018 ist Südkorea das einzige Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit einer Rate unter eins.
Und das, obwohl das Land viele Milliarden ausgibt, um den Negativtrend zu stoppen. Die Bevölkerungszahl ist 2023 bereits das vierte Jahr in Folge gesunken. Ein weiterer Rückgang wird erwartet.
Südkoreas demografische Krise ist zum größten Risiko für das Wirtschaftswachstum und das Sozialsystem geworden. Prognosen zufolge wird sich die Einwohnerzahl von aktuell 51 Millionen bis zum Ende dieses Jahrhunderts etwa halbieren. Südkorea rechnet für dieses Jahr mit einem weiteren Rückgang der Geburtenrate auf 0,68.
Die Hauptstadt Seoul, die die höchsten Wohnkosten des Landes aufweist, wies schon im vergangenen Jahr mit 0,55 den landesweit niedrigsten Wert auf. Dabei wurden seit 2006 mehr als 360 Billionen Won (rund 250 Milliarden Euro) ausgegeben, um den Trend umzukehren. Das Geld floss etwa in Zuschüsse für die Kinderbetreuung.
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