In Indonesien endeten am Mittwoch die Präsidentschaftswahlen. Zum neuen Staatsoberhaupt des südostasiatisch-pazifischen Landes wurde der bisherige Verteidigungsminister Prabowo Subianto gewählt. Nach vorläufigen Berechnungen kommt der 72-Jährige auf etwa 57 bis 59 Prozent der Stimmen, wie indonesische Medien übereinstimmend berichten.
Das offizielle Endergebnis wird erst in einigen Wochen vorliegen.
Prabowo Subianto ist bekannt als Befürworter des Ausbaus der militärischen Fähigkeiten Indonesiens und einer unabhängigen Politik. Kritisiert wurde er für seinen pragmatischen Ansatz in den Beziehungen zu China sowie für Vorschläge zur friedlichen Beilegung des Krieges in der Ukraine durch den Einsatz von Friedenstruppen an der Front und die Abhaltung von Referenden in den von der Ukraine abgespaltenen Gebieten. Der neugewählte Präsident vertritt den Standpunkt des Multivektorismus, womit gleichberechtigte und gleichrangige Beziehungen zu den USA, China, Russland und der EU gemeint sind.
Von dem sogenannten "Wertewesten" wird der Ex-General bereits des Wahlbetrugs, der Korruption, des Autoritarismus und der Entführungen während der Suharto-Diktatur beschuldigt.
Indonesien ist mit aktuell 274 Millionen Einwohnern, die auf 17.500 Inseln verteilt leben, das zweitgrößte Land der asiatisch-pazifischen Großregion sowie nach China, Indien und den USA das viertbevölkerungsreichste Land der Welt.
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