Shiino ist die erste Preisträgerin des Wettbewerbs, die außerhalb Japans geboren wurde. Sie war 1998 aus der Stadt Ternopol nach Nagoya gezogen, als ihre Mutter einen Japaner heiratete.
Die 26-Jährige bewarb sich um die Wahl zur Miss Japan, nachdem sie 2022 die japanische Staatsbürgerschaft bekommen hatte. Nach dem Erhalt der Staatsbürgerschaft schrieb sie auf Instagram, dass sie zwar "nicht japanisch aussehe", aber ihre Mentalität "japanisch geworden" sei, weil sie in diesem Land aufgewachsen sei. "Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich keine Japanerin bin, aber ich bin eine absolute Japanerin, also habe ich mich bei Miss Japan angemeldet, weil ich an mich selbst geglaubt habe. Ich habe mich sehr über diese Anerkennung gefreut", erzählte sie. Als Shiino die Krone entgegennahm, weinte sie vor Freude und sagte in perfektem Japanisch, dass alles, was geschehen ist, "wie ein Traum" gewesen sei.
Nach ihrem Erfolg entbrannte eine hitzige Debatte darüber, was es eigentlich bedeutet, Japanerin zu sein. Einige argumentierten, ihr Sieg sei ein "Zeichen der Zeit". Andere meinten, eine Miss Japan müsse anders aussehen. Es sei falsch, eine europäisch aussehende Frau zur schönsten Japanerin zu küren, kritisierten Internetnutzer. Anderen Meinungen zufolge sei die Wahl eine politische Entscheidung gewesen. Wäre sie als Russin geboren, hätte sie nie gewonnen.
Die Veranstalterin von Miss Japan, Ai Wada, sagte der BBC, die Jury habe Caroline den Sieg zugesprochen, weil sie ihn verdient habe.
"Sie spricht und schreibt ein schönes und höfliches Japanisch. Sie ist japanischer als wir."
Shiino ist die 56. Gewinnerin des Miss-Japan-Wettbewerbs. Es ist der älteste Schönheitswettbewerb des Landes, der seit 1950 ausgetragen wird. Den ersten Wettbewerb gewann Fujiko Yamamoto, die später eine erfolgreiche Schauspielerin wurde.
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