Japan steigert im Jahr 2023 Getreideeinfuhren aus Russland um 381 Prozent

Getreideeinfuhren aus Russland nach Japan brechen alle Rekorde – trotz der angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Laut Experten stellt Japan dabei seine eigene wirtschaftliche Sicherheit über die Interessen des Westens.

Nach Angaben des japanischen Finanzministeriums vom 24. Januar hat das Land seine Getreideeinfuhren aus Russland im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 381,8 Prozent erhöht. Laut den vom japanischen Finanzministerium veröffentlichten statistischen Daten hat Tokio gleichzeitig die Einfuhren von russischem Gemüse um 48,9 Prozent, von Obst aus Russland um 96,7 Prozent und von russischem Fisch und Meeresfrüchten um 16,4 Prozent reduziert, berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Zugleich ging der Handelsumsatz zwischen Russland und Japan im Jahr 2023 um 45,3 Prozent zurück, meldet die Nachrichtenagentur. Grund für den Rückgang des Handelsumsatzes zwischen den beiden Ländern seien vor allem die restriktiven Maßnahmen, die Japan im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine eingeführt habe.

Galina Sorokina, Professorin für Weltwirtschaft und internationale Wirtschaftsbeziehungen, ist der Ansicht, dass der Anstieg der Lieferungen von russischem Getreide an Japan sowohl auf die für das Land günstige Logistik als auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass Japan im Gegensatz zu den westlichen Ländern die nationale Wirtschafts- und Ernährungssicherheit nach wie vor als Priorität betrachtet. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIAMO betonte die Expertin:

"Die Logistik in Richtung Asien konzentriert sich auf die fernöstlichen Seehäfen, und deshalb hat Japan keine Probleme mit Getreidelieferungen, zumal die meisten Abrechnungen zwischen Russland und Japan in japanischen Yen erfolgen, der auch eine Reservewährung ist. Daher sind hier weder Wirtschaftswunder noch unlogische Vorgänge zu verzeichnen."

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