Wie das südkoreanische Militär am Mittwoch mitteilte, führten die Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan gemeinsame Marineübungen durch, um ihre Stärke gegenüber dem atomar bewaffneten Nordkorea zu demonstrieren. An den Übungen war auch ein US-amerikanischer Flugzeugträger beteiligt.
Das Training in den Gewässern vor der südkoreanischen Insel Jeju fand zu einer Zeit statt, in der der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un seine Provokationen, Waffentests und Drohungen fortsetzt, welche die regionalen Spannungen auf den höchsten Stand seit Jahren gebracht haben.
Vor dem Parlament in Pjöngjang erklärte Kim in dieser Woche, dass Nordkorea sein langjähriges Engagement für eine friedliche Wiedervereinigung mit Südkorea aufgeben werde. Kim Jong-un will Südkorea in der Verfassung zum "Feind Nummer eins" erklären. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass eine Wiedervereinigung mit dem Süden nicht mehr möglich sei. Im Falle eines Krieges auf der koreanischen Halbinsel solle die Verfassung des Landes die Frage der "Besetzung, Rückeroberung und Eingliederung" des Südens in sein Territorium widerspiegeln. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol kritisierte bereits Kims Vorstoß.
Kims Rede am Montag kam am Tag, nachdem der Norden seinen ersten ballistischen Raketentest mit neuem Feststoffantrieb im Jahr 2024 durchgeführt hatte. Die Rakete sei mit einem manövrierfähigen Hyperschall-Gefechtskörper beladen gewesen.
Drei Organisationen, die sich mit dem bisherigen Ziel einer Wiedervereinigung der beiden Länder und dem innerkoreanischen Tourismus beschäftigen, sollen laut nordkoreanischen Medien geschlossen werden. Analysten zufolge könnte das nordkoreanische Außenministerium die Beziehungen zu Südkorea übernehmen und möglicherweise in einem künftigen Krieg den Einsatz von Atomwaffen gegen den Süden rechtfertigen.
Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs waren an den trilateralen Marineübungen, die am Mittwoch ihr dreitägiges Programm beendeten, neun Kriegsschiffe aus beiden Ländern beteiligt, darunter der US-Flugzeugträger Carl Vinson und Aegis-Zerstörer aus Südkorea und Japan.
Das Ziel der Übung war es, die gemeinsamen Abschreckungs- und Reaktionsfähigkeiten der Länder gegen nordkoreanische Nuklear-, Raketen- und Unterwasserbedrohungen zu schärfen und die Verhinderung illegaler Seetransporte von Massenvernichtungswaffen zu trainieren, so die Generalstabschefs. Es wurde nicht präzisiert, ob das Training die Besorgnis über Nordkoreas angebliche Waffentransfers nach Russland zur Unterstützung des dortigen Krieges in der Ukraine widerspiegelt.
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