Nordkorea werde auf jede Provokation sofort mit einem Militärschlag reagieren, sagte Kim Yo-jong, die Schwester und wichtigste Verbündete von Staatschef Kim Jong-un, am Sonntag, nachdem das Land den dritten Tag in Folge Artilleriegeschosse in der Nähe seiner Grenze zum Süden abgefeuert hatte.
Die Äußerungen erfolgten, nachdem das südkoreanische Militär erklärt hatte, dass der Norden am Samstag mehr als 60 Artilleriegeschosse in der Nähe der umstrittenen Seegrenze abgefeuert habe. Am Freitag soll eine ähnliche Salve von mehr als 200 Geschossen seitens Nordkorea abgefeuert worden sein.
Der jüngste Vorfall habe sich in der Nähe der südkoreanischen Insel Yeonpyeong ereignet, teilte das Militär am Sonntag in Seoul mit. Es rief Nordkorea auf, seine Militäraktivität an der Grenze zu beenden. Die Seegrenze vor der Westküste der Koreanischen Halbinsel wurde 1953 nach dem Korea-Krieg gezogen, ist aber zwischen beiden Staaten umstritten.
Obwohl Südkorea am Freitag als Reaktion auf die Artilleriegeschosse eigene Schießübungen im Meer abhielt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, dass dies nach den Ereignissen vom Samstag nicht mehr geplant sei.
Die Übungen auf beiden Seiten der Grenze am Freitag lösten Warnungen an die Bewohner der südkoreanischen Grenzinseln aus, Schutz in Bunkern zu suchen.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Militärübungen abgehalten.
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