Seoul startet zehn Tage nach Pjöngjang ebenfalls seinen ersten Spionagesatelliten

Südkorea hat seinen ersten Aufklärungssatelliten in den Orbit geschickt. Der Start erfolgte anderthalb Wochen, nachdem Nordkorea ebenfalls seinen ersten Spionagesatelliten erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht hatte. Seoul griff dabei auf das US-Unternehmen SpaceX zurück.

Der Rüstungswettlauf zwischen Seoul und Pjöngjang hat nun das All erreicht. Am Freitag schickte Südkorea seinen ersten militärischen Überwachungssatelliten in den Orbit. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien aus. Dafür war Elon Musks Unternehmen SpaceX zuständig. Auf X (ehemals Twitter) zeigte die Firma, wie eine Falcon-9-Rakete mit dem Weltraumapparat an Bord erfolgreich abhob.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Seoul, dass der Satellit etwa vier Minuten nach dem Start die Erdumlaufbahn erreicht habe. Daraufhin habe die Bodenstation den Kontakt zu dem Weltraumapparat aufgenommen. Laut dem Bericht werde der Satellit die Erde in einer Höhe von 400 bis 600 Kilometern umkreisen und könne 30 Zentimeter große Objekte auf der Erde ausmachen. Das südkoreanische Militär wolle bis Ende 2025 noch vier weitere Spionagesatelliten ins All bringen.

Zehn Tage zuvor hatte Nordkorea den ersten erfolgreichen Start eines Aufklärungssatelliten gemeldet, nachdem die vorigen Versuche im Mai und im August dieses Jahres gescheitert waren. Diesmal brachte eine Trägerrakete vom Typ Chŏllima-1 den Satelliten mit dem Namen Malligyong-1 sicher in die Erdumlaufbahn. Staatschef Kim Jong-un wohnte am 21. November dem historischen Moment persönlich bei. Anschließend gratulierte er den zuständigen Beamten, Wissenschaftlern und Technikern zum erfolgreichen Start. Die Nachrichtenagentur KCNA verbreitete entsprechende Fotos. Für die nahe Zukunft wurden weitere Starts angekündigt.

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