Nach Angaben der Nachrichtenagentur KCNA soll Nordkorea im Rahmen seines Raketenprogramms neue Feststoffraketentriebwerke entwickelt und erfolgreich getestet haben. Demnach fanden die Tests am 11. und 14. November statt. Dabei wurden die erste beziehungsweise die zweite Stufe der neuen Triebwerke für ballistische Mittelstreckenraketen geprüft.
Das Ziel der beiden Tests sei es gewesen, die technischen Eigenschaften der leistungsstarken Triebwerke zu bewerten. Diese seien Teil eines "notwendigen Prozesses zur Ausweitung der strategischen Offensivfähigkeiten" der Streitkräfte vor dem Hintergrund eines "besorgniserregenden und instabilen Sicherheitsumfelds" und einer militärischen Situation, in der die Feinde immer bösartiger in ihrer Komplizenschaft vorgingen, schrieb KCNA. Dabei hob die Nachrichtenagentur die Zuverlässigkeit und die Sicherheit der nordkoreanischen Entwicklung hervor.
Raketen mit Feststoffantrieb gelten als zuverlässiger, weil sie vor dem Start nicht betankt werden müssen und daher schneller startbereit sind. Darüber hinaus sind sie mobiler und leichter zu verbergen.
Nordkorea prüfte die neuen Triebwerke vor dem Hintergrund der kontinuierlich wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Erst am Sonntag hatten die Verteidigungsminister der USA, Japans und Südkoreas bei einem Treffen beschlossen, ab diesem November Informationen über nordkoreanische Raketen und Raketenstarts in Echtzeit auszutauschen. Außerdem zeigten sich die Minister wegen des nordkoreanischen Atomprogramms besorgt und einigten sich auf eine Zusammenarbeit, um die "komplette Denuklearisierung" des Landes im Einklang mit den Beschlüssen des UN-Sicherheitsrates zu erreichen.
Im Oktober hatten Südkorea, Japan und die USA ihre erste gemeinsame Luftwaffenübung durchgeführt. Somit wollten die drei Länder ihre Fähigkeiten zur Abwehr gegen Atombedrohungen durch Nordkorea ausbauen. Im Rahmen der Manöver landete ein atomwaffenfähiger US-Langstreckenbomber vom Typ B-52 erstmals in der Geschichte auf dem südkoreanischen Flughafen Cheongju.
Ende September hatte Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un die militärischen Aktivitäten Seouls, Tokios und Washingtons in der Region scharf verurteilt. Den Zusammenschluss der drei Länder bezeichnete er als "Asien-NATO", die für Krieg und Aggression sorge.
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