Nordkorea hat den kürzlich fehlgeschlagenen Test einer US-amerikanischen ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) vom Typ LGM-30G Minuteman III scharf verurteilt und vor einer Vergeltung für diese "provokativen" und "rücksichtslosen" Aktionen des Pentagons gegen die koreanische Halbinsel gewarnt.
Am Mittwoch hatte die US Air Force eine thermonuklearwaffenfähige Minuteman-III-Rakete von einer Basis in Kalifornien gestartet, die jedoch nach dem Feststellen einer "Anomalie" während des Fluges gesprengt worden war. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2016 waren südkoreanische Militärs bei diesem Test anwesend. Die Fehlerursache wurde noch nicht bekanntgegeben, der Vorfall solle noch untersucht werden.
Als Reaktion darauf erklärte ein nicht namentlich genannter nordkoreanischer Militärkommentator gegenüber der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur (KCNA) am Freitag, die Anwesenheit südkoreanischer "Marionetten-Militärgangster" bedeute, dass diese US-Kernwaffe offenbar gegen Nordkorea gerichtet war, berichtet die Agentur Reuters. Im Kommentar soll es außerdem heißen:
"Die jüngsten und noch andauernden militärischen Aktionen der Vereinigten Staaten gegen Nordkorea sind extrem provokative und rücksichtslose feindliche Handlungen, die die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel erhöhen."
Nordkorea sei daraufhin bereit, eine "sofortige, starke und entschiedene Antwort" zu geben. Wie immer werde die DVRK ihre Militäraktionen fortsetzen, um die Abschreckung zu stärken und die strategische Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der Region zu gewährleisten, sagte der Kommentator.
Im Kommentar werden auch die USA und Südkorea für verschiedene jüngste militärische Maßnahmen kritisiert, darunter auch für die Stationierung von strategischen US-Atombombern in Südkorea. Der nordkoreanische Kommentator verurteilte dabei explizit den jüngsten Einsatz nuklearwaffenfähiger B-52-Bomber in Südkorea und nannte Washingtons "Übung zur Verstärkung der Atomwaffen" einen "gefährlichen Versuch, militärische Hegemonie zu erreichen".
Im Oktober hatten Südkorea, Japan und die USA in der Nähe der koreanischen Halbinsel eine gemeinsame Luftübung durchgeführt, die erste derartige militärische Kooperation zwischen den drei Ländern. Sowohl ein strategischer US-Bomber vom Typ B-52 als auch Kampfjets aus allen drei Ländern nahmen an der Übung teil. Nach Angaben der Verbündeten sollte diese Übung der Aufrechterhaltung der Kampfbereitschaft gedient haben, um auf Nordkorea reagieren zu können.
Nordkorea seinerseits verurteilte die Übung als Vorbereitung der USA und ihres südkoreanischen Verbündeten für eine Invasion des Landes.
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