Der 43. ASEAN-Gipfel und die damit verbundenen Treffen finden von Montag bis Donnerstag in Jakarta, Indonesien, statt. Länder wie China, die USA, Japan und Südkorea werden daran teilnehmen. Laut dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo "gibt es viele [Tagesordnungspunkte], aber der Schwerpunkt liegt auf der Wirtschaft".
Die Lage in Südostasien ist derzeit sehr gespannt. Die Konfrontationen im Südchinesischen Meer haben sich in den vergangenen Monaten zugespitzt. Die Philippinen machten kürzlich mehrere Vorfälle in dem umstrittenen Seegebiet öffentlich, in denen Schiffe von der chinesischen Küstenwache mit einer Wasserkanone beschossen und bedrängt worden waren. Nachdem China die diesjährige offizielle Landkarte seines Territoriums veröffentlicht hatte, sorgte es auch für die Verstimmung in Nachbarländern.
Zugleich üben sie USA Druck auf die ASEAN-Mitglieder aus, die von China vorgeschlagene "Belt and Road Initiative" abzulehnen, ihre wirtschaftliche und technologische Abhängigkeit von Peking zu verringern und ihre militärischen Partnerschaften mit der Volksbefreiungsarmee zu kündigen. Es bleibt unklar, wie viele Staaten dazu bereit sind, sich ganz klar für eine Seite zu entscheiden.
Präsident Joe Biden wird aber nicht am ASEAN-Gipfel in Jakarta teilnehmen. Dabei fliegt Biden am kommenden Wochenende zum G-20-Gipfel nach Indien und anschließend besucht Vietnam, um dort die strategische Kooperation zu vertiefen. In Anbetracht der Tatsache, dass Präsident Biden in Kürze am G-20-Gipfel in Indien teilnehmen und anschließend das ASEAN-Mitglied Vietnam besuchen soll, entstehe der Eindruck, dass Biden den von Indonesien ausgerichteten ASEAN-Gipfel absichtlich "übersprungen" habe, kommentierte die chinesische Zeitung Global Times.
Indonesien hat als Gastgeber taktvoll seine Enttäuschung über Bidens Abwesenheit zum Ausdruck gebracht. Einige westliche Beobachter vertreten die Ansicht, dass dies ein Signal an den scheidenden Präsidenten Jokowi sei, dass die USA Indonesien einfach nicht auf dem Radar haben. Die am weitesten verbreitete Darstellung in den USA und den westlichen Medien ist, dass Bidens Abwesenheit Indonesien oder die ASEAN dazu veranlassen könnte, sich China zuzuwenden. Die Berichterstattung zeugt davon, dass die USA Südostasien hauptsächlich als eine Einflusssphäre zum Wettbewerb gegen China betrachten.
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