Die Polizei nahm den ehemaligen pakistanischen Premierminister Imran Khan in der östlichen Stadt Lahore fest, nachdem ihn ein pakistanisches Gericht wegen "Korruption" zu drei Jahren Haft verurteilt hatte. Das Urteil wurde im Zusammenhang mit Vorwürfen gefällt, dass Khan während seiner Zeit als Premier in den Jahren 2018 bis 2022 Staatsgeschenke für sich behalten habe.
Der Richter Humayun Dilawar gab bekannt, dass "die Verwicklung in korrupte Tätigkeiten bewiesen wurde", berichtete der staatliche Fernsehsender Pakistan TV.
Viele Beobachter bezeichnen das Vorgehen der Justiz gegen Khan als politisch motiviert. Er hoffte vor der Parlamentswahl im Herbst eigentlich auf ein politisches Comeback ‒ mit dem Urteil ist er nun für die nächsten fünf Jahre von der Ausübung politischer Ämter ausgeschlossen.
Der pakistanische Innenminister beschuldigte kürzlich den ehemaligen Premierminister Khan, im vergangenen Jahr ein "Geheimdokument" veröffentlicht zu haben, um zu behaupten, er sei durch ein Komplott aus Washington der Macht enthoben worden. Pakistans Ex-Premier hatte den USA vorgeworfen, eine Verschwörung für seinen Sturz ausgearbeitet zu haben. Dabei hatte er als Beweis ein Geheimdokument öffentlich gemacht. Bei dem Dokument handelte es sich offenbar um einen diplomatischen Briefwechsel zwischen dem damaligen pakistanischen Botschafter in den USA und dem pakistanischen Außenministerium in Islamabad.
Gegen Imran Khan wurden mehr als 150 Gerichtsverfahren eingeleitet, darunter mehrere wegen "Korruption", "Terrorismus" und "Anstiftung zur Gewalt" im Zusammenhang mit den tödlichen Protesten im Mai, bei denen seine Anhänger im ganzen Land Regierungs- und Militäreigentum angriffen.
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