Nach Jahren der Isolation wegen der Corona-Pandemie soll Nordkorea diese Woche wieder ausländische Vertreter eingeladen haben, berichtet die Agentur Reuters. Eine große Militärparade soll am Donnerstag anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Koreakriegs abgehalten werden. Unter den Gästen sollen auch hochrangige Delegationen aus China und Russland erwartet werden. Die chinesische Delegation wird vom Politbüromitglied Li Hongzhong vertreten.
Russlands Delegation unter der Leitung des Verteidigungsministers Sergei Schoigu ist bereits in Nordkorea eingetroffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums legte Schoigu am Mittwochmorgen Blumen am Befreiungsturm in Pjöngjang zum Gedenken an die Soldaten der Roten Armee nieder, die im Jahr 1945 Korea zur Unabhängigkeit vom Japanischen Kaiserreich mit verhalf.
Des Weiteren führte Schoigu am Mittwoch in Pjöngjang Gespräche mit Nordkoreas Verteidigungsminister Armeegeneral Kang Sun-nam. Der russische Verteidigungsminister wies darauf hin, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Nachkriegszeit verstärkt habe. Besuche von Kriegsschiffen, offizielle Besuche von hochrangigen Vertretern der Verteidigungsministerien, der Austausch von Delegationen auf Arbeitsebene und die Ausbildung von Personal hätten zu Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel beigetragen. Schoigu betonte:
"Die Demokratische Volksrepublik Korea ist ein wichtiger Partner Russlands, mit dem uns eine gemeinsame Grenze und eine reiche Geschichte der Zusammenarbeit verbindet."
Schoigu bekundete die Absicht, die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern in allen Bereichen auszubauen. Die heutigen Gespräche würden die russisch-nordkoreanischen Militärbeziehungen stärken, so der russische Minister.
Zum ersten Mal seit Beginn der COVID-19-Pandemie werden ausländische Delegationen am Donnerstag zur traditionellen großen Militärparade Nordkoreas erwartet. Dabei wird das Land seine neuesten Waffen präsentieren.
Der Feiertag symbolisiert den Sieg über die von den USA angeführten alliierten Streitkräfte im Koreakrieg 1950 bis 1953. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand, der Korea entlang des 38. Breitengrades in zwei Staaten teilte. Technisch befinden sich Nordkorea und Südkorea noch im Krieg, weil die Kämpfe durch einen Waffenstillstand und nicht durch einen formellen Friedensvertrag beendet wurden.
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