Am Sonntag haben die USA, Südkorea und Japan eine gemeinsame Marineübung im Japanischen Meer abgehalten. Das trilaterale Manöver fand nach dem in Nordkorea am 12. Juli erfolgten Start einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) statt. Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap nahmen an der Übung drei mit dem Aegis-Kampfsystem bestückte Zerstörer teil: die südkoreanische ROKS Yulgok Yi I, die US-amerikanische USS John Finn und die japanische JS Maya.
Im Rahmen des Trainings sollten die Kriegsschiffe ein computersimuliertes Ziel entdecken und verfolgen sowie die jeweiligen Daten miteinander austauschen. Ein Sprecher der südkoreanischen Marine teilte mit:
"Diese Manöver dienten dazu, das Reaktionsvermögen unserer Seestreitkräfte gegen ballistische Raketen sowie die Kooperation zwischen Südkorea, den USA und Japan im Sicherheitsbereich zu stärken."
Der Sprecher fügte hinzu, dass die drei Länder bereit seien, "auf Atom- und Raketenbedrohungen aus Nordkorea wirksam zu antworten".
Am Mittwoch hatte das nordkoreanische Militär eine Interkontinentalrakete der neuen Klasse Hwasong-18 gestartet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur KCNA war die Rakete 4.491 Sekunden oder knapp 75 Minuten im Flug. Dabei legte sie horizontal 1.001,2 Kilometer zurück und erreichte vertikal eine maximale Höhe von 6.648,4 Kilometern über dem Erdboden, bevor sie am Ende ins Japanische Meer stürzte. Der Test wurde als erfolgreich bewertet. Der nordkoreanische Führer Kim Jong-un sprach von einer politisch instabilen Situation auf der koreanischen Halbinsel. Die Sicherheit in der Region werde "von feindlichen Kräften stündlich bedroht". Dies erfordere von Pjöngjang noch mehr Anstrengungen, um seine nukleare Abschreckung zu stärken.
Auch Südkorea und Japan meldeten nach dem Raketentest einen neuen Rekord bei der Flugdauer. Der japanische Fernsehsender NHK berichtete, dass die Nutzlast jeden beliebigen Ort auf US-Territorium hätte erreichen können, wenn die Rakete nicht in einem so steilen Winkel gestartet worden wäre. Die vermutlich maximal erreichbare horizontale Reichweite der Rakete wurde auf etwa 15.000 Kilometer beziffert.
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