Medienbericht: Emmanuel Macron stemmt sich gegen NATO-Büro in Japan

Japan ist ein enger Verbündeter der NATO und will daher ein Büro des westlichen Militärbündnisses in Tokio eröffnen. Das NATO-Mitglied Frankreich spricht sich aber laut einem Medienbericht gegen diesen Plan aus. Paris will demnach keine zusätzlichen Spannungen mit Peking.

Die Zeitung Financial Times (FT) berichtet unter Berufung auf informierte Quellen, dass sich Frankreich als NATO-Mitglied dem Vorhaben widersetze, ein Büro des Militärbündnisses in Japan zu eröffnen. Dagegen sei Präsident Emmanuel Macron. Laut dem Bericht erschwere der Widerstand der Regierung in Paris die internen NATO-Gespräche über die Schaffung des ersten Büros der Allianz im Indopazifik.

Ein namentlich nicht genannter französischer Beamter argumentiert die Haltung Frankreichs damit, dass die NATO-Charta die geografische Reichweite der Allianz auf den Nordatlantik begrenzt. Nach Angaben einer anderen Quelle will Paris keine Schritte unterstützen, die die Spannungen zwischen der NATO und China verschärfen könnten.

Das Blatt zitiert außerdem die Worte Macrons bei einer Konferenz in der letzten Woche, wonach die Allianz ihr Einsatzgebiet auf keine Territorien außerhalb des Nordatlantiks erweitern sollte.

"Wenn wir die NATO drängen werden, ihr Spektrum und ihre Geografie zu erweitern, werden wir einen großen Fehler begehen."

Im Mai hatte der japanische Premierminister Fumio Kishida bekannt gegeben, dass seine Regierung über die Eröffnung eines NATO-Büros verhandele. Weitere Details wollte er nicht preisgeben. Der Generalsekretär der Allianz Jens Stoltenberg bestätigte die Gespräche und betonte, dass Tokio ein sehr enger und wichtiger Verbündeter der NATO sei.

Peking kritisierte bereits diese Pläne scharf. Außenamtssprecherin Mao Ning sagte, dass dies den Frieden und die Stabilität in der Region beeinträchtigen könnte. Asien sei ein vielversprechendes Gebiet für Kooperation und Entwicklung und kein geopolitisches Kampffeld.

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