Wettrüsten im Indopazifik: Australien als Alternative zum US-Stützpunkt auf Guam?

Eine militärische Konfrontation der USA mit der aufstrebenden Weltmacht China scheint im Indopazifik unausweichlich. US-amerikanische und britische Militärs rüsten sich atomar in der Region auf, wobei sie Australien in den Konflikt gegen Peking hineinziehen wollen.

Die USA, das Vereinigte Königreich und Australien haben Pläne angekündigt, U-Boote mit Nuklearantrieb in Westaustralien zu stationieren, um das Gebiet im Südpazifik als Alternative zu dem strategischen US-Stützpunkt auf Guam zu nutzen.

Die USA, Großbritannien und Australien hatten das Sicherheitsbündnis AUKUS im September 2021 ins Leben gerufen, um "die Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik zu stärken". Den Meldungen zufolge vereinbarten die drei Staaten einen konkreten Zeitplan für die Ausstattung Canberras mit einer nuklear betriebenen U-Boot-Flotte.

The Insider berichtete vor kurzem, dass US-amerikanische und britische U-Boote bald von Australien aus operieren und den Verbündeten eine größere Reichweite und Präsenz im Indischen und Pazifischen Ozean verleihen sollen, wo die Rivalitäten zwischen den USA und China zunehmen. Im März 2023 kündigten Präsident Joe Biden, sein britischer und sein australischer Amtskollege einen Zeitplan für die Anschaffung neuer atomgetriebener U-Boote in Australien an. Den Plänen zufolge soll das Land Anfang der 2030er Jahre zunächst U-Boote aus US-amerikanischer Produktion und dann Anfang der 2040er Jahre die ersten Boote aus australischer Produktion erhalten.

In den nächsten Jahren werden US-amerikanische und britische U-Boote demnach häufiger in Australien anlegen. Ab 2027 soll eine U-Boote-Flotte – ein britisches und bis zu vier US-amerikanische Jagd-U-Boote – auf dem australischen Marinestützpunkt HMAS Stirling in der Nähe der Stadt Perth an der Küste des Indischen Ozeans stationiert werden.

Die australischen Marineeinrichtungen, wo die USA und Großbritannien Jagd-U-Boote der Virginia- und Astute-Klasse stationieren wollen, liegen relativ außerhalb der Reichweite potenzieller Raketenangriffe. Damit unterstützen die australischen Militärbasen laut Experten den US-Stützpunkt auf Guam, falls letzterer durch chinesische oder nordkoreanische Raketen angegriffen werden sollte.

Guam ist ein Drehkreuz für die US-amerikanische Luftwaffe. Die Abhängigkeit der USA von ihrer Basis auf Guam dürfte jedoch die US-Marineoperationen im Pazifik besonders verwundbar machen. Denn ein möglicher Verlust Guams in einem Konfliktszenario würde das Tempo der US-amerikanischen U-Boot-Operationen in der Region erheblich einschränken und die U-Boote zwingen, längere Strecken für die Nachschubversorgung zurückzulegen.

Es bleibt allerdings zu befürchten, dass die neuen Pläne, bis 2027 Atom-U-Boote in Westaustralien zu stationieren, die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen gegen die Verbreitung von Atomwaffen durch die USA erheblich aushöhlen werden.

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