Washington baut sein diplomatisches Netz im Pazifik aus: USA eröffnen Botschaft in Tonga

Während Peking versucht, Taipeh die letzten diplomatischen Alliierten abspenstig zu machen, arbeitet Washington in raschem Tempo daran, sein diplomatisches Netz im Südpazifik auszubauen. Die USA wollen noch in diesem Monat eine Botschaft in Tonga eröffnen.

Nach Angaben des obersten US-Diplomaten für Ostasien werden die USA noch in diesem Monat eine neue Botschaft in Tonga eröffnen und damit ihre diplomatische Präsenz im Südpazifik verstärken, um Chinas Machtausbau entgegenzutreten.

Der Ostasien- und Pazifik-Beauftragte des US-Außenministeriums Daniel Kritenbrink sagte, dass die USA auch mit Vanuatu und Kiribati über ihren Vorschlag zur Eröffnung von Botschaften in diesen Ländern verhandeln würden.

Das Außenministerium erklärte bereits im März, es plane die Eröffnung einer Botschaft in Vanuatu. Die USA unterhalten schon diplomatische Beziehungen zu dem Inselstaat im Südpazifik, die derzeit von US-Diplomaten in Papua-Neuguinea vertreten werden.

Im Februar hatten die USA bereits ihre Botschaft auf den Salomonen nach 30-jähriger Abwesenheit wiedereröffnet. China ist in den letzten Jahren gelungen, seinen Einfluss auf die Salomonen stark auszubauen. Im September 2019 brach die Regierung diplomatische Beziehungen zu Taipeh ab und nahm neue mit Peking auf. Im April 2022 schlossen die beiden Länder dann ein Sicherheitsabkommen ab, dessen genauer Inhalt weiterhin geheim bleibt. Mit den Marshallinseln, Nauru, Palau und Tuvalu pflegen vier Länder der Region noch diplomatische Beziehungen zu Taiwan.

Jeder Schritt, mit dem die USA ihre Beziehungen zu den Ländern des Südpazifiks fördern, scheint zu sagen: "Amerika ist zurück. Aber was wirklich zurück sei, sei der "Utilitarismus der USA und die Bewaffnung der regionalen Länder", kommentierte die chinesische Zeitung Global Times.

Washington ist daher bestrebt, seinen Einfluss in der Region mit einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen diplomatischen Offensiven zurückzugewinnen, einschließlich der Einrichtung neuer Botschaften. Der Trend werde sich fortsetzen, nicht weil die USA der Region in irgendeiner Hinsicht helfen wollten, sondern "weil sie die Region brauchen, um China im Rahmen ihrer Indo-Pazifik-Strategie einzudämmen", erklärte Chen Hong, geschäftsführender Direktor des Asia Pacific Studies Center an der East China Normal University, gegenüber der Global Times.

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